V, 35. [389.] An Indra.

[187] 1. Die Kraft, o Indra, bringe her,

die uns am schnellsten fördern mag,

Die menschenüberwindende,

die Beute schafft, im Kampfe siegt.

2. Wenn, Indra, du der Hülfen vier

und wenn du drei, o starker, hast,

Und welche den fünf Stämmen ist,

die Hülfe bringe rasch uns her.

3. Die beste Hülf' erflehn wir uns,

die dein ist, stiergewaltigster,

Denn Stierkraft hast du von Geburt

und siegst mit deinen Helfern stets.

4. Denn brünstig bist zum Geben du

geboren, brünstig deine Kraft;

Selbstherrschend, muthig ist dein Sinn

und, Indra, siegreich deine Macht.

5. O Indra, greife diesen Mann,

der feind ist, an, o Schleuderer,

Mit deinem ganzen Wagentross,

vielwirkender, o Herr der Kraft.

6. Denn dich, o feindetödtendster,

dich rufen um den Preisgewinn

Die Männer Streu bereitend an,

dich starken, alten oft im Kampf.

7. Den Wagen, Indra, fördre uns,

im Wettlauf geh er stets voran,

Der mit uns geht in jedem Streit,

den Preis erlangend, unbesiegt.[187]

8. O Indra, komm mit reichem Gut,

begünst'ge unsern Wagen du;

O stärkster lasse schönes Gut,

und Ruhm im Himmel uns empfahn

(dem Himmel weihen Loblied wir.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 187-188.
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