V, 36. [390.] An Indra.

[188] 1. Her komme Indra, der auf Reichthumsgabe

sich wohl versteht, und Güter zu verschenken;

Gleich durst'gem Stiere, der durch Wüsten wandert,

so trink voll Lust er den gemolknen Soma.

2. O Herr der Füchse, dir in Lipp' und Backen

mög' Soma steigen wie auf Bergesrücken;

Zu dir, o König, gleichsam Renner treibend,

o vielgerufner, sprudeln wir mit Liedern.

3. Mein Herz erbebt aus Furcht vor Noth, o Schleuderer,

gleichwie ein rollend Rad o vielgerufener;

Wird nicht der Sänger auf dem Wagen, reich an Gut,

o mächtiger dich rühmen, der du stets erfreust?

4. Zu dir erhebt, o Indra, dieser Sänger

die Stimme mächtig, wie ein Pressstein schnaufend,

Mit deiner Linken reich, o Starker, Schätze

und mit der rechten säume nicht, o Rossherr.

5. Dir geb der Himmel Kraft, der Stier dem Stiere,

du fährst, ein Stier, mit beiden rothen Stieren,

Schönlipp'ger Stier, gib mit dem Stier, dem Wagen

stierkräft'ger Blitzer, du, der Stier, uns Beute.

(6. siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 188.
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