V, 50. [404.] An Gott Najitar (Führer, Lenker.)

[200] Nur in Vers 3 scheinen alle Götter angeredet, weshalb der Sammler und die Ausleger das Lied unter die an alle Götter gerichteten zählen. Najitar wird als der Führer zu reichem Gute aufgefasst und ihm der Wagenherr (rathaspati) als hülfreicher Gott zur Seite gestellt (Vers 5.)


1. Freundschaft des Gottes Najitar

begehre jeder Sterbliche,

Ein jeder zielt nach reichem Gut

und suchet Macht sich zum Gedeih'n.

2. Wir hier sind dein, Gott Najitar,

und die mit uns sind gleichgesinnt;

Die, die erfülle du mit Gut;

es werde Beistand uns zu Theil.

3. Darum seid unsern Gästen hold,

darum seid hold auch unsern Frau'n;

Die Feind' und Wegelagerer

scheuch der Verscheucher alle weg.

4.182 Wo auch das angeschirrte Thier,

und Vieh der Krippe laufen mag;

Der Helden hold und gastlich ist,

schenkt Fluten ihnen wie das Meer.

5. Es sei dir dieser Wagenherr,

Gott Najitar, zum Heil und Gut;

Zum Heil, zum Gut, zum Wohlergehn[200]

ersinnen wir des Reichthums Lob,

ersinnen wir des Gottes Lob.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 200-201.
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