V, 65. [419.] An Mitra-Varuna.

[214] 1. Wer es versteht, der wirke schön,

der sage von den Göttern uns,

Wess Lieder Mitra gerne hat

und Varuna, der prächtige.

2. Denn beide sind von hellstem Glanz

und weitberühmte Könige,

Gebieter, die des Rechts sich freun,

die heiligen, in jedem Volk.

3. Indem ich euch um Hülfe fleh,

ruf ich zugleich euch alte an,

Dass rossereich durch eure Huld

wir viele Labungen empfahn.

4. Mitra befreit aus jeder Noth,

und schenkt den Gang zu sicherm Sitz;

Denn dem Verehrer wird zu Theil

des Mitra Huld, des siegenden.[214]

5. Wir mögen unter Mitra's Schutz,

dem ausgedehntesten, bestehn,

Von dir behütet sündenlos,

Varuna's Kinder allesammt.

6. Ihr beid', o Mitra, einiget

und führt zusammen dieses Volk;

Vergesset nicht des Opferherrn,

noch uns, die Dichter, überseht;

verschafft uns Raum in eurer Huld,

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 214-215.
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