VI, 30. [471.] An Indra.

[260] 1.246 Noch mehr erwuchs zur Heldenstärke Indra,

die Güter theilt allein er aus, nicht alternd,

Es überragte Erd' und Himmel Indra,

von ihm die Hälfte ist so gross als beide.

2. Drum halte ich für gross sein göttlich Wesen,

was er gegründet, niemand kann's verderben;

An jedem Tage ward die Sonne sichtbar;

schön wirkend theilte weit er aus die Sitze.

3. Jetzt bleibt und immer dieses Werk der Ströme,

als du, o Indra, ihnen brachst die Bahnen;

Die Berge setzten sich wie Tischgenossen;

den Luftkreis hast schönwirkend du befestigt.

4. Das ist gewiss, kein andrer ist, wie du bist,

kein Gott, o Indra, und kein Mensch ist besser;

Den Drachen schlugst du, der die Flut umlagert,

die Wasser liessest rinnen du zum Meere.

5. Du brachst des Wassers mannichfache Thore,

die Feste auch des Wolkenfelsens, Indra,

Du warst der Welt und aller Menschen König

und schufest Sonne, Himmel, Morgenröthe.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 260.
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