VI, 31. [472.] An Indra.

[260] Das Wegnehmen des Sonnenrades (Vers 3) scheint sich darauf zu beziehen, dass Indra am Abend die Sonne zur Ruhe legte. Die fünfte Zeile von Vers 4 ist später Zusatz.


1. Du bist der einz'ge Schätzeherr der Schätze,

du Indra hast in deiner Hand die Völker,

Um Kinder, Enkel, Wasser, Licht der Sonne

bekämpften sich der Menschen rüst'ge Streiter.

2. Aus Furcht vor dir erbebt der Raum der Erde,

das Unbewegte, Indra, und der Luftraum,

Die Erd', der Himmel, Bergeshöhn und Wälder

und alles Feste bebt bei deinem Gange.

3.247 Du schlugst, o Indra, den gefräss'gen Çuschna,

den Kujava im Kampf vereint mit Kutsa,

Am Morgen zehn Dämonen, nahmst hinweg dann

der Sonne Rad und tilgtest aus die Schäden.

4. Du brachst herab des Dämons hundert Burgen,

des Çambara, die unangreifbar waren,

Als du mit Kraft, o kräftiger, o schneller,

dem Somapresser Divodasa halfest

(und Güter gabst dem Sänger Bharadvadscha.)

5. Besteige denn den Wagen, wahrhaft starker,

zur grossen Schlacht, sehr kräftiger, den hehren;

Vordringend komm zu mir herbei mit Hülfe,

und mach die Menschen du berühmt, berühmter.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 260-261.
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