VI, 58. [499.] An Puschan.[286] 278

Als der Sonne Botin (Vers 3) ist die Surja (4) aufzufassen, mit der sich Puschan vermählt.


1. Hell ist dein eines Aussehn, hehr das andre,

ungleich wie Tag und Nacht, dem Himmel gleichst du;[286]

Denn alle Wunder förderst du gewalt'ger,

hier sei, o Puschan, deine Gab' uns heilvoll.

2. Der Schatz ins Haus bringt, Heerden schirmt, mit Ziegen fährt,

der Andachtwecker, jedem Wesen eingefügt,

Den Treibestachel strecket Puschan weit hinaus;

die Wesen alle rings beschauend eilt der Gott.

3. O Puschan, welche goldbeladnen Schiffe

im Meere dir und in dem Luftraum fahren,

Mit denen führst du zu der Sonne Botin,

von Lust getrieben, hohes Glück begehrend.

4. Verwandt dem Himmel und der Erd' ist Puschan,

der Labung Herr, gewaltig, herrlich glänzend,

Den Götter zum Gemahl der Surja gaben,

den starken, hellen, von Begier getriebnen.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 286-287.
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