VII, 22. [538.] An Indra.

[320] 1. Den Soma trink, der dich berausche, Indra,

den dir der Stein gepresst, o Herr der Füchse,

Den wie ein Ross dir lenkt der Arm des Pressers.

2. Den Rauschtrank, den du liebst und der dir werth ist,

durch den du schlägst den Feind, o Füchselenker,

Der möge, reicher Indra, dich berauschen.

3. Beachte recht, o mächt'ger, dies mein Loblied,

das dir Vasischtha singt zu deinem Preise,

Nimm diese Bitten an beim Festgelage.

4. Vernimm den Schall des saftdurchtränkten Steines,

merk' auf das Lied des Sängers, der dich preiset,

Lass diese Gaben alle recht dir lieb sein.

5. Mit Wissen nie versäum' ich deine Lieder,

das schöne Lob des starken Himmelsgeistes,

Selbstherrlicher, stets ruf' ich deinen Namen.

6. Denn manch Gelage ist dir bei den Menschen,

und viele Bitten rufen dich vor allen,

Nicht halt von uns dich lange fern, o mächt'ger.

7. Ja, dir bereit ich alle diese Säfte,

und dir, o Held, die stärkenden Gebete,

Du bist von Männern überall zu rufen.

8. Niemals erreichen andre deine Grösse,

o vielgerühmter, wunderbarer, starker,

Nicht deine Macht, o Indra, nicht dein Schenken.

9. Den alten Sängern, Indra, und den neuen,

die dir Gebet erzeugten in Begeistrung,

Uns seien huldvoll deine Brüderschaften.

(Ihr Götter, schützt uns stets mit eurem Segen.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 320-321.
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