VII, 29. [545.] An Indra.

[325] 1. Gepresst ist dieser Soma dir, o Indra;

dich dran zu laben komm, o Füchselenker,

Und trink von diesem schöngepressten lieben;

gebeten gib uns, reicher, Reichthumsfülle.

2. Das Flehn, o Held, vernehmend beim Gebete,

komm rasch herbei, mit deinen Füchsen nahend,

Berausche recht dich hier bei dem Gelage,

und unsre Bitten mögest du vernehmen.

3. Wie werden wir mit Liedern recht dir dienen?

wie sollen wir dir recht, o starker, huld'gen?

Ich webe alle Lieder dir zu Liebe,

Drum höre nun, o Indra, dies mein Rufen.

4. Es hat ja viele Menschen stets gegeben

und alte Dichter, welche du erhört hast;

So ruf' auch ich dich heute an, gewalt'ger,

du sorgst für uns ja, Indra, wie ein Vater.

(5 = 544, 5.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 325.
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