VII, 34. (550.) An alle Götter.

[330] Vers 3 u. 4 scheinen an Indra und Savitar gerichtet; Vers 6. 7. 14. u. 15. an Agni, Vers 10 u. 11 an Varuna, Vers 16 u. 17 an den in den Gewitterwolken hausenden Drachen, Vers 20 u. 21 an Tvaschtar.


1. Das reine Sinnlied, – das helle fahre,

das wir gezimmert, – gleich schnellem Wagen.

2. Man kennt der Erde, – des Himmels Ursprung,

die Wasser lauschen – in ihrem Strömen.

3. Dem Indra schwollen – die breiten Ströme;

bei Feinden sahn ihn – die starken Helden.

4. Setzt an die Deichsel – ihm seine Rosse,

wie Indra blitzet – mit goldnem Arm er.

5. Wohlan, so kommt denn – herbei zum Opfer,

im Fluge fahrend, – beeilt euch selber.

6. Im Wettlauf eilet – nun selbst zum Opfer,

und setzt als Flamme – den Herrn dem Menschen.

7. Aus seinem Schnaufen – erhob's wie Glanz sich;

wie Erde Wesen, – so trägt die Last er.

8. Ich ruf' die Götter – in Einfalt, Agni,

im Rechte wandernd – vollend' ich Andacht.

9. So richtet hin denn – die Himmelsandacht,

und zu den Göttern – lasst unser Lied gehn.

10. Es schaute dieser – Gewässer Pfade

mit tausend Augen – Varuna mächtig,

11. Der Herr der Reiche, – der Schmuck der Ströme;

ihm ist umfassend – und fest die Herrschaft.

12. O unterstützt uns – in allen Häusern;

nicht macht uns brennend – den Spott des Neiders.[330]

13. Der Feinde schlimmes – Geschoss entweiche;

weithin vertreibet – den Fehl der Leiber.

14. Es helf uns Agni – die Opfer essend,

ihm ward geweihet – das liebste Loblied.

15. Macht euch zum Freunde – den Sohn der Wasser

vereint den Göttern; – er sei uns heilvoll.

16. Mit Liedern preis ich – den Wasserdrachen,

der sitzt in Lüften – im Grund der Ströme.

17. Nicht geb dem Feind uns – der Wetterdrache,

nicht schlage fehl auch – des Frommen Opfer.

18. Dass diesen Männern – sie Ruhm verleihn doch,

und Gut erlangen – die treuen Helden.

19. Den Feind erhitzen, – wie Glut die Erde,

die Heer umscharten – mit ihren Schrecken.

20. Wenn unsre Weiber – mit uns sich paaren,

dann geb uns Tvaschtar, – der Künstler, Söhne.

21. Es nehme Tvaschtar – das Lob entgegen,

die Andachtsgöttin sei reich an Gut, uns.

(22-25. siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 330-331.
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