VII, 97. [613.] An Indra und Brihaspati.

[375] 1. Beim Himmelsfest, im Männersitz der Erde,

wo sich erfreun die gottergebnen Männer,

Wo Opfertränke ich dem Indra braue,

da komm zum Rausch er, zu der ersten Labung.

2.368 Wir wünschen uns herbei der Götter Beistand,

es segne uns Brihaspati, o Freunde,

Dass sündlos wir dem gnädigen erscheinen,

der aus der Fern uns spendet wie ein Vater.

3. Den hehren preis' ich mit Gebet und Opfer,

den holdgesinnten Schützer des Gebetes,

Zum Indra dring' das hohe Lob der Götter,

zum König des Gebets, des gottgeweihten.

4. Es setze sich in unsern Schooss der liebste

Brihaspati, der aller Gaben Herr ist,

Den Wunsch nach Gut und Kinderschar gewähr er

und führ uns sicher über die Verfolger.

5. Dies unser Lied, das er der ew'ge gern hat,

erregten uns die urgebornen Götter;

Lasst rufen uns Brihaspati, den hehren,

der laut ertönt, den sichern Hort der Häuser.

6. Brihaspati, ihn, dessen Kraft erstarkt ist,

ihn fahren hin zum dunkeln Sitz die Hengste,

Die starken, rothen, gleichen Wagen ziehend,

mit rothem Glanz umkleidet, wie mit Wolken.

7. Denn er ist glänzend, licht mit hundert Flügeln,

mit goldnem Beile, rührig, himmelstrebend,

Brihaspati, sehr hoch, der schönen Eingang

und Labung schafft aufs beste den Genossen.

8. Des Gottes göttlich Aelternpaar, die Welten,

sie zogen auf Brihaspati in Hoheit;

Ihr Freunde, preiset ihn, den preisenswerthen,

der Bitte schaff er schöne Furt und Fortgang.

9. Dies reine Lied ist euch bereitet beiden,

Brihaspati und Indra, der den Blitz hält;

Erweckt die Andacht, fördert die Gebete,

vertilgt der Streiter opferlose Feinde.

(10. siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 375.
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