VIII, 53. [673.] An Indra.[479] 478

1. Die Lieder mögen dich erfreun;

erweise Huld, o Schleuderer,

Die Andachthasser schlage fort,

2. Zu Boden stosse mit dem Fuss

die kargen Knicker, grosser du;

Denn keiner kommt dir irgend gleich.

3. Du bist gepresster Soma's Herr

und, Indra, ungepresster auch;

Du bist der Menschen Oberherr.


4. Geh hin, geh vor, im Himmel thron',

aufmerkend auf der Menschen Wort;

Du füllest Erd' und Himmel an.

5. Selbst jenen Berg, der hundertfach

und tausendfach sich mächtig dehnt,

Erbrächest für die Sänger du.

6. Wir rufen dich am Tage an

und in der Nacht beim Somasaft,

Erfülle unsre Wünsche doch.
[479]

7. Wo ist der jugendliche Stier

von starkem Nacken ungebeugt?

Wer ist der Beter, der ihn ehrt?

8. Zu wessen Somatrunke geht,

ihn zu geniessen, hin der Stier?

Und wer gefällt dem Indra recht?

9. Wem folgen deine Gaben nach?

wem, Vritratödter, Heldenkraft?

Wer ist der liebste beim Gebet?


10. Hier wird der Soma dir gebraut

bei Männern in dem Menschenstamm,

O komme, laufe, trinke ihn.

11. Er ist im Rohrgefässe dir,

im Somabecher dir beliebt,

Berauschend dich im Läutrungskrug.A1

12. Zu diesem schönen komme heut

zu lust'gem Rausch und reichem Lohn,

O Indra, komme, lauf und trink.


Fußnoten

A1 Drei Somagefasse, die hier versuchsweise nach ihrer muthmasslihien Bedeutung benannt sind.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 479-480.
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