VIII, 88. [708.] An Indra.

[516] Der neugeborene in Vers 3 ist Agni, die beiden Fluten in Vers 6 Himmel und Erde.


1. Dich, Blitzer, haben hier getränkt

die Männer gestern eifervoll;

Drum höre den, der hier, o Indra, Lob dir bringt,

und komm zu unsrer Tränke her.

2. Berausch dich, Schlürfer, Füchse-Herr, das wünschen wir;

die Ordner sind gewärtig dein,

Dein höchster Ruhm ist bei den Opfern preisenswerth,

o Indra, der du Lieder liebst.


3. Sich wendend wie zur Sonne hin

empfangen Indra's Güter sie;[516]

Wenn der geborne neu geboren wird mit Kraft,

fällt alles uns als Erbtheil zu.

4. Ihn preise, der nichts schlimmes gibt, der Güter schenkt,

des Indra Gaben sind voll Heil;

Nicht weist er dieses frommen Mannes Wunsch zurück,

zum Geben schärfend seinen Sinn.


5. In Schlachten überwindest du,

o Indra, aller Feinde Schar,

Den Bösen schlagend, allbesiegend, Vater du,

die kämpfenden bezwinge nun.

6. Die beiden Fluten eilen seiner Siegerkraft

wie Aeltern ihrem Kinde nach

und alle Feinde weichen deinem Zorne aus,

wenn Indra du den Vritra schlägst.


7. Zieht her zum Schutz den ewigen,

den ungetriebnen Treiber euch,

Den raschen Sieger, schnellsten Rossestachler ihn,

den unbesiegten, Bhudschju's Freund.

8. Den kraftgezeugten, ungeschmückten, schmückenden,

von hundertfacher Huld und Kraft,

Denselben Indra rufen wir zu Hülfe uns,

der reich an Gütern Güter bringt.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 516-517.
Lizenz: