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[539] Das Lied ist aus mehrern zusammenhangslosen und unklaren Fragmenten zusammengesetzt, wie schon das Versmass zeigt, und der letzte metrisch verworrene Vers ist selbst vielleicht noch aus zwei Fragmenten zusammengefügt, oder die Lesart verdorben.


1. Des Weibes Geschlechtstheile gebären ihn, aus dem Leibe kam er als Leib ans Licht, er wird erblickt in der Mutter Schooss. [Wohl Agni's Geburt.]

2. Die glänzenden [Soma's] ergossen sich und schützen wachsam seine Kraft, sie drangen in die feste Burg [wol Indra].

3. Die Leute des Çvitrasohnes, die Völker mögen herrlich gedeihen; er, der Goldschmuck am Halse trägt, der lautgepriesene, sei reich an Beute wie durch diesen süssen Trank [der Sohn der Çvitra scheint auch hier gemeint, und nicht Agni].

4. Wie lieber begehrungswerther Safterguss, der sich nicht ziemt unter Geschwistern [vgl. 836, 9. 10], wie ein Kessel, der Speise im Bauche hat, sei er jeden verletzend, selbst unverletzt.

5. Munter hüpfend, o Strahl, sei uns hülfreich, dich mischend mit dem verzehrenden Winde; diese seine Flammen seien scharf wie kühne Helden, die wohlgeschärften, die sich auf dem fahrenden [Agni?] befinden.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 539.
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