I, 29. An Indra.

[28] Die wechselnd wachen in Vers 3, eigentlich die abwechselnd sehen, abwechselnd die Augen offen haben, sind nach Sāyaṇa die Todesboten, die Hunde des Jama.


1. Wenn, wahrer Somatrinker, wir

auch sind wie ungepriesene,[28]

Du, Indra, mach uns herrlich doch

an Rindern, Rossen, glänzenden,

an tausenden, sehr reicher du.

2. O schöner Herr der Labungen,

dein ist, o starker, Wunderkraft,

Du, Indra, mach uns herrlich doch

an Rindern, Rossen, glänzenden,

an tausenden, sehr reicher du.

3. Die wechselnd wachen, schläfre ein,

lass schlafen, nie erwachen sie,

Du, Indra, mach uns herrlich doch

an Rindern, Rossen, glänzenden,

an tausenden, sehr reicher du.

4. Lass schlafen alle geizigen,

lass wachen Held die gebenden,

Du, Indra, mach uns herrlich doch

an Rindern, Rossen, glänzenden,

an tausenden, sehr reicher du.

5. Den Esel, Indra, schlage todt,

der auf so üble Weise brüllt,

Du, Indra, mach uns herrlich doch

an Rindern, Rossen, glänzenden,

an tausenden, sehr reicher du.

6. Weit treibe über Wälder weg

der Wind den Aar, der uns umkreist,

Du, Indra, mach uns herrlich doch

an Rindern, Rossen, glänzenden,

an tausenden, sehr reicher du.

7. Erschlage jeden, welcher schmäht,

zermalm den Dämon, welcher kreischt,

Du, Indra, mach uns herrlich doch

an Rindern, Rossen, glänzenden,

an tausenden, sehr reicher du.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 28-29.
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