IX, 14. [726.]

[195] Der Freund in Vers 4 ist Indra, die Töchter Vivasvats (des glänzenden) sind die Finger.


1. Der Seher strömte rings hervor,

sich stützend auf des Stromes Flut,

Erhebend viel begehrten Sang.

2. Wenn die verwandten thätigen

fünf Stämme mit dem Lobgesang

Ausschmücken den gewaltigen.

3. Dann haben an des starken Saft

sich alle Götter stets berauscht,

Wenn er mit Milch umkleidet ist.

4. Er strömet niederrinnend ab,

wenn er das Rohrgeflecht verlässt,

Dann trifft er mit dem Freunde sich,

5. Der durch Vivasvats Töchter sich

gleich einem schönen Jüngling schmückt,

Die Milch umnehmend wie ein Kleid.

6.187 Sich schmiegend geht er quer hindurch

begierig durch das feine Sieb,

Erregend den gewohnten Schall.

7. Es nahten sich die Finger ihm,

den Herrn des Trankes reinigend,

Des Rosses Rücken fassten sie.

8. Umfassend alles Himmelsgut

und, Soma, alles irdische,

Uns Huld erweisend komme her.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 195-196.
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