IX, 16. [728.]

[197] 1. In beide Schalen sandten dir

die Presser Saft zum muntern Rausch;

Das Ross schiesst wie ein Strom dahin.

2. Der weise lenkt der Kraft Gefährt,

und seinen Saft in Wasser hüllt,

Den Spender führen wir ins Sieb.

3. Den trocknen, der in Wassern siegt,

den Soma giesse in das Sieb,

Dem Indra läutre ihn zum Trunk.

4. Erglänzend als sich läutender

ergiesst der Soma sich ins Sieb,

Und setzt sich kräftig auf den Sitz.

5. Zu dir ergossen demuthsvoll

die Somatropfen, Indra, sich,

die Sänger zu erhabnem Preis.

6. Geklärt im wollnen Schmuckgewand,

ergiessend aller Schönheit Glanz,

Steht bei den Kühen er als Held.

7. Der Strom des schöpferischen Tranks,

der wie des Himmels Rücken schwillt,

Ergiesst sich lustig in das Sieb.

8. Gereinigt, Soma, fort und fort

bei Menschen strömst dem weisen Gott

Du durch des Widders Wolle zu.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 197.
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