IX, 75. [787.]

[243] In Vers 2 ist Soma der Sohn, seine Aeltern Himmel und Erde (V. 4), das dritte Wesen des Himmels und der Erde ist das, was der aus der Seihe (dem Himmel) auf die Gefässe (die Erde) hinströmende Soma offenbart.


1. Befriedigt rieselt zu den lieben Wesen er,

an denen er, der rastlos strömende, sich labt;[243]

Bestiegen hat der hohen Sonne Wagen er,

allschauender, der hohe, den der ringsum fährt.

2. Des Opfers Zunge rieselt liebe Süssigkeit,

der starke Herr und Sprecher dieses frommen Worts,

Es setzt der Sohn der Aeltern drittes Wesen hin,

das tiefverborgne an des Himmels Aetherraum.

3. Er rauscht hernieder auf die Schüsseln hell an Glanz,

gelenkt von Männern zu dem goldenen Gefäss,

Des Opfers Melker jauchzen ihm mit Liedern zu,

dreifach bedeckt durchleuchtet er das Morgenroth.

4. Gepresst von Steinen, durch Gebet geneigt gemach,

durchleuchtend hell die Welten, seiner Aeltern Paar,

So läuft er durch des Widders Haare quer hindurch,

als süssen Trankes Strömung rieselnd Tag für Tag.

5. O Soma, ströme rings hervor zum Wohlergehn,

geklärt von Männern hülle ein die warme Milch,

Und welche Tränke kräftig dir und schwellend sind,

mit denen treibe Schatz zu geben Indra an.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 243-244.
Lizenz: