IX, 78. [790.]

[245] 1. Gesang erzeugend ist der König vorgeströmt;

gehüllt in Wasser strebt er nach den Kühen hin;

Die ausgespannte Wolle fasst, was unrein ist,

und hell gereinigt geht er zu der Götter Ort.

2. Dem Indra wirst von Männern, Soma, du, gereicht,

ins Holz geführt, ein weiser, männerschaunder Strom;

Denn viele Bahnen sind zum Fahren dir bereit

und tausend goldne Rosse eilend in den Trog.

3. Des Meeres holde Nixen strömten zu ihm hin,

zum weisen Soma, setzend sich in seinen Schooss;

Sie schmeicheln hold als ihrem Hausgenossen ihm,

und flehn um Gunst den rieselnden, der nie versiegt.

4. Erbeutend Rinder, Wagen, Gold, des Himmels Glanz,

Gewässer, tausend Güter, rieselt Soma uns,

Den sich die Götter als den süssesten ersahn,

zum Trunk den rothen Tropfen, welcher Lust gewährt.[245]

5. Dies alles, Soma, uns zu Liebe, flammender,

erfüllend, strömest du uns reiche Schätze zu;

Den Feind erschlage, sei er nahe, sei er fern,

und mache weit und sicher unser Weideland.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 245-246.
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