X, 36. [862.] An alle Götter.

[323] 2. Der Himmel und die Erde, sie, die heiligen,

die weisen mögen schirmen vor des Feindes Drang,

Nicht soll beherrschen uns die böse Nirriti,

die Gunst der Götter wünschen heute wir herbei.

3. Es schütze uns vor jedem Drangsal Aditi,

die Mutter Mitra's und des reichen Varuna;

Des Himmels Licht, das holde, werde uns zu Theil,

die Gunst der Götter wünschen heute wir herbei.

4. Der Pressstein jage tönend die Gespenster fort,

den bösen Traum, Verderben, jeden Fresser-Geist;

Der Schutz der Maruts und Aditja's schirme uns,

die Gunst der Götter wünschen heute wir herbei.

5. Der Trank sei reichlich, Indra setz sich auf die Streu,

Brihaspati, der Sänger, stimme an das Lied,

Zum Leben sei uns herrlich unser Andachtslied,

die Huld der Götter wünschen, heute wir herbei.

6. Lasst, Ritter, unser Opfer steigen himmelan,

das uns zum Glück und Segen schön gefeiert sei,

Mit vorgestrecktem Zügel, reich mit Fett benetzt,

die Huld der Götter wünschen heute wir herbei.

7. Die Marutschar, die schnell, erhöret, ruf' ich an,

die glänzende, erhabne, heilvoll uns zum Bund,

Des Reichthums Mehrung, werde uns zu hohem Glück,

die Gunst der Götter wünschen heute wir herbei.[323]

8. Den Flutdurchdringer, Lebensschaffer bringen wir,

der Götter Lust, des Opfers Schmuck, der schnell uns hört,

Des Indra Soma schön an Zügeln lenken wir,

die Gunst der Götter wünschen heute wir herbei.

9. Lasst uns und unsre Kinder lebend, frei von Schuld

empfangen dies mit den Empfängern zum Geschenk;

Die Andachthasser mögen fernhin tragen ihr Vergehn,

die Gunst der Götter wünschen heute wir herbei.

10. Die ihr vom Menschen hoch zu ehren seid, vernehmt,

o Götter, was wir bitten und gewährt es uns,

gebt Siegerkraft, an Schatz und Helden reichen Glanz,

die Gunst der Götter wünschen heute wir herbei.

11. Der grossen Götter grosse Gunst erflehn wir heut,

der hocherhabnen, welche nie ein Feind verletzt,

Damit wir Gut, was Helden schaffen, nun empfahn,

die Huld der Götter wünschen heute wir herbei.

12. Lasst in des grossen Agni, des entflammten, Schutz

uns schuldlos sein vor Mitra, Varuna zum Heil,

Und in der schönsten Gnadenwirkung Savitars,

die Gunst der Götter wünschen heute wir herbei.

(1. 13. 14. siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 323-324.
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