X, 96. [922.] An Indra, den holden, goldenen.

[377] Die Wortspiele mit hold, golden (haryatá, háryat, haryát, hárita) sind ganz ähnlich denen in 278. Der Herr der goldenen (Vers 10. 13) ist Indra als der Lenker seines goldfarbenen Rossepaares.


1. Dein goldnes Rosspaar preis' ich nun beim grossen Fest,

und rühme deinen holden Trank, des kämpfenden,

Der schöner Butter gleich in goldnen Tropfen fliesst,

in dich den goldnen schönen dring' der Liederklang,

2. Die im Verein hinrauschen zu dem goldnen Schooss,

die goldnen Rosse spornend wie zum Himmelssitz;

Dem Indra, den der Saft mit goldnen Tropfen füllt,

ihm singt ein kräftig Lied vom goldnen Somatrunk.

3. Goldfarben ist des Indra Blitz, der eherne,

der holde goldne glänzt wie Gold in seinem Arm,

Mit schönem Helm und goldner Zornwehr leuchtet er;

an Indra funkelt goldne Farbenpracht herab.

4. Wie Licht am Himmel lag auf ihm der holde Blitz;

der goldne streckte weit sich aus in schnellem Lauf;

Den Drachen schlug der eherne in Gold gefasst,

und tausend Flammen sprüht er, der den goldnen trägt.

5. Du, du gepriesen von den alten Opferern,

warst holdgestimmt, o Indra, du mit goldnem Haar.

Ja, du bist hold und dein ist alles preisliche,

vollkommne, holde Gut, o Goldgeborener.

6. Im Wagen fährt das holde, goldne Rossepaar

zum Rausch den muntern, hehren Indra mit dem Blitz,

Ihm strömten viele goldne Somatränke zu,

dem Indra, der des Trankes Spenden hold empfängt;

7. Dem starken strömten goldne Tränke zu nach Wunsch,

die goldnen spornten an sein goldnes rasches Paar;[377]

Der mit den goldnen Rennern eilt nach seiner Lust,

erfüllte sein Verlangen nach dem goldnen Trank.

8. Des goldnen Trinker, der bei raschem Trunk erwuchs,

mit goldnem Bart und goldnem Haar, der eherne,

Mit goldnen Lenkern treibe er an Gaben reich

das Rossepaar, das goldne hin durch alle Noth.

9. Dess goldne Stuten wie zwei Ströme fliegen hin,

wenn er die goldnen Lippen schüttelt zu dem Trunk,

Beim fert'gen Becher sich die goldnen Lippen wischt,

nachdem er von dem goldnen Trank zum Rausch geschlürft.

10. Der Herr der goldnen wiehert, wie ein Ross den Trog,

den Sitz des Soma an, dem beide Welten hold;

Denn kräftig stimmt der Welten Schalen er zur Huld,

es nimmt der holde viele Nahrung in sich auf.

11. Den beiden Welten bist du hold durch Herrlichkeit

und hold dem lieben Liede, das sich stets erneut;

Der goldnen Sonne mache, o du höchster Gott,

der Kühe holde Heimatsstätte offenbar.

12.398 Dich goldbehelmten, holden Indra möge

im Wagen fahren das Gespann der Menschen;

Damit du trinkst den dargereichten Soma,

dem Opfer hold, das zehnfach labt beim Mahle.

13. Du trankst die frühern Säfte, Herr der goldnen,

so sei auch dieser Trunk nun ganz dein eigen,

Berausche dich am honigsüssen Soma

und giess, Held Indra, ganz in deinen Bauch ihn.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 377-378.
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