X, 113. [939.] An Indra.

[392] 1. Es haben Erd' und Himmel diese seine Kraft

mit allen Göttern eines Sinnes angeregt;

Als er die grosse Indramacht erweisend ging,

da wuchs er nach des Soma Trunk zu hoher Kraft.

2. Mit Macht hat Vischnu diese seine Grösse noch

gesteigert, als er strömen liess den süssen Saft;

Nachdem begleitet von den Göttern er mit Macht

erlegt den Vritra, da ward Indra vielbegehrt.

3. Als Waffen tragend mit dem Drachen Vritra du

zusammentrafst zum Kampfe, Ruhm dir zu ersehn,

Da mehrten alle Maruts, o gewaltiger,

mit dir vereinigt deine grosse Indramacht.

4. Als er geboren, stiess der Held die Feinde fort

und sah sogleich sich um nach Mannesthat und Kampf;

Den Fels zerbrach er und liess frei die strömenden,

die weite Himmelswölbung stützte er mit Kunst.

5. Da zeigte Indra fort und fort die grosse Kraft,

er drängte weiter Erd' und Himmel hier und dort;

Der kühne warf den Blitz herab, den ehernen,

zum Heil dem Mitra und dem holden Varuna.

6. Da eilte zu des Indra Kraft und Eifer hin,

des ungestümen, die gewalt'ge Marutschar;

Als er, der Held, mit Macht den Vritra spaltete,

ihn, der die Wasser hielt von Finsterniss umhüllt.

7. Als beide sie, wetteifernd mit gewalt'ger Kraft,

zusammenstiessen erste Heldenthat zu thun;

Da deckte tiefes Dunkel den erschlagenen,

durch seine Macht ward Indra Herr des Frühgebets.

8. Da haben alle Götter deine Stiereskraft

gesteigert noch durch somareiche Liederkunst,

Den Drachen Vritra, der durch Indra's Hieb erlag,

verzehrte er wie trocknes Holz des Feuers Zahn.

9. Auf, rühmt ihn hoch, der an die Freundschaft Freundschaft schloss

mit der beredten Sängerschar, der kräftigen,

Bewältigend den Dhuni und den Tschumuri

hört Indra auf Dabhīti seines Glaubens halb.[392]

10. Bring du uns vielen Reichthum schöner Rosse,

für den ich preisen will Gebete sprechend,

Lass alles Leid uns sichern Wegs durchfahren

und gib uns heute weite Furt zum Heile.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 392-393.
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