X, 149. [975.] An Savitar.

[417] 1. Fest hielt mit Bändern Savitar die Erde,

den Himmel fest im balkenlosen Raume,

Er molk die Luft wie einen wilden Renner

und Savitar das Meer, das festgebannte.

2. Wo einst das festgestützte Meer hervorquoll,

weiss Savitar allein, o Sohn der Wasser;

Von dort erhob die Welt sich und der Luftraum

und breitete sich Himmel aus und Erde.

3. Darauf entstand dies andre, hocherhabne,

durch reiche Fülle dessen, was unsterblich;

Der Vogel Savitar's, am Himmel schwebend,

entstand zuerst da nach des Gottes Willen.

4. Wie Vieh zum Dorfe, wie der Held zum Streitross,

wie zu dem Kalb die Kuh, es freundlich tränkend,

Wie der Gemahl zur Gattin komme zu uns

des Himmels Träger, Savitar, der reiche.

5. Wie dich der Angiras, Hiranjastupa,

o Savitar, bei diesem Opfer anrief,

So bin ich wachsam bei dem Saft des Soma

mit Lobgesang dich preisend mir zum Heile.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 417.
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