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[479] An die Maruts. Dies Lied ist dem vorhergehenden auch metrisch nahe verwandt. Das eigenthümliche Versmass der ersten vier Verse jenes Liedes kehrt auch in Vers 1. 3. 4 des unsrigen wieder. Doch muss in 3 a. getilgt werden. Es kommt hier die Cäsur nach der vierten Silbe fünfmal vor (in 1 a.c.d., 3 a., 4 a.), und dann folgen die Silben, 1 U – U – U 0 (citarâs in 1 c. und máriās in 1 d. zu sprechen.) Die Verse 2. 5. 7 sind jagatī und Vers 8 triṣṭubh.


1. Wie Sänger seid ihr andächtig mit Liedern, wie Götter labende [Opferherrn] gabenreich bei den Opfern; wie Könige glänzend, schönen Anblick gewährend, und fleckenlos wie jugendliche Helden der Völker.[479]

2. Die Goldschmuck an der Brust tragend, an Glanz wie Feuer sind, mit Hülfe zur Hand, sich selbst bewegend wie die Winde, die besten sicheren Leiter wie wegkundige Führer, wie schutzreiche Somatränke für den der rechtschaffen wandelt.

3. Eilend wie stürmende Winde, glänzend wie die Flammenzungen, kräftig vordringend wie gepanzerte Streiter, gabenreich wie die Gesänge der Väter.

4. Die wie die Speichen der Wagen von je einer Nabe ausgehen, himmelerstrebend wie siegreiche Helden, Fett sprühend [d.h. Gut austheilend] wie jugendliche Freier, schön brausend wie Sänger, die das Preislied anstimmen.

5. Die schnell sind wie die vorzüglichsten Rosse, schatzreich wie Wagenlenker, die nach dem Preise streben, mit Fluten eilend wie Wasser durch Gesenke; mannichfach an Gesängen wie die Angiras.

6. Wie Presssteine sind die stromentsprossnen Fürsten, immerdar wie Felsen zerschmetternd, von schöner Mutter gezeugt wie tanzende Kinder, und wie eine grosse Heerschar auf dem Marsche mit mächtigem Andrang.

7. Das Fest verschönend wie der Morgenröthe Strahlen, erglänzen sie mit Geschmeide, wie solche, die zum Prachtfest gehen, mit funkelnden Speeren wie Ströme eilend durchmassen sie wie aus weiter Ferne die Strecken des Weges.

8. Macht uns glücklich, o ihr Götter, und schatzreich, o Maruts, uns Sänger erlabend; gedenkt unseres Lobgesanges und unserer Freundschaft; denn von Alters her sind bei euch Güterspenden.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 479-480.
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