30. Göttin Herrschaft.

[43] 1. Ich gehe mit den Rudra's, mit den Wasu's,

Ich mit den Aditja's, den Wishwadewa's;

Ich trage Mitra – Waruna, die beiden,

Ich Indra-Agni, ich die beiden Aswina's.


2. Ich, die Herrschaft, die Sammlerin der Güter,

Erste Bedenkerin der Opferlichen;

So haben vielfach mich bestallt die Götter,

Als Vielverwalterin mich reich einsetzend.


3. Ich selber nun, ich red' und sage dieses,

Was angenehm den Göttern und den Menschen:

Wen ich liebe, denselben mach' ich tüchtig,

Den mach' ich zum Brachmanen, heil'gen Weisen.


4. Durch mich genießt der Speise, wer da siehet,

Wer da atmet, und wer Gesprochnes höret;

Unwissendlich wohnen bei mir sie alle.

O höre, hört! ich rede, was zu Glauben.


5. Ich bin es, die dem Rudra spannt den Bogen,

Um Brachmafeinde mit dem Pfeil zu treffen;

Ich bin es, die den Menschen Feste mache,

Ich bin in Erd' und Himmel eingegangen.


6. Ich trage den Überwältiger Soma,

Ich trage Twaschtar, ich Puschan und Bhaga;

Ich schaffe Habe dem Opfergerüsteten,

Ich zugetan dem spendenden Darbringer.


7. Ich gebäre den Vater sein im Haupte,

Meine Geburtsstätt' ist im Meer, in Wassern,

Von da verbreit' ich mich durch alle Weiten,

Und rühre jenen Himmel an mit Segen.


8. Ich selber wehe in Gestalt des Windes

Anregend also sämtliche Geschöpfe,

Im Angesicht des Himmels und der Erde,

In solcher Herrlichkeit bin ich geboren.

Quelle:
Atharwaweda. Hannover 1923, S. 43-44.
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