19. Verschiedene schädliche Wesen.

[23] IV, 3.


1. Von hier hebt dreierlei sich weg: der Mensch, der Tiger und der Wolf;

Hinweg treibt ja der Ströme Schwall, hinweg auch dieses heilge Holz;

von hinnen weichet was uns feind.

2. Weit mache sich der Wolf davon, den fernsten Pfad der Räuber geh,

Es gleit abseits der bissge Strick, der Missethäter husche fort.

3. Dein Augenpaar und deine Schnauz, o Tiger! die zermalmen wir;

die zwanzig Krallen auch sodann.[23]

4. Den Tiger tödten wir zuerst von allem, was da Zähne hat;

Hierauf den Dieb und dann die Schlang, den Zauberer, darauf den Wolf.

5. Der Dieb, der heut heran sich wagt, der soll zerquetscht von hinnen gehn;

Auf jähem Abweg pack er sich, Indra treff ihn mit seinem Strahl.


6. Zermalmt werd wilden Thiers Gebiss, die Rippen werden ihm zerdrückt,

Erlahmen soll die Sehne dir, das reissende Gethier komm um.

7. Was du gepackt, das lass nicht los; was du nicht packtest, lasse frei;

Indra und Soma zeugten dich; darum bist du des Tigers Tod.


IV, 19.


1. Den Einen machest du verwaist, dem Andern schaffst Verwandte du;

Wohlan! zerreiss die Hexenbrut wie Schilf, der Regenzeit Gewächs.

2. Mit einem Segensspruch besprach der Kaṇva dich, des Nṛiṣad Sohn,

Mit des Geschosses Ungestüm fliegst du; wo du zu Hause bist,

da hat es nicht Gefahr, o Kraut!

3. Den Pflanzen allen gehst du vor, es strömt ein Lichtglanz von dir aus,

Du spendest dem Einfältgen Schutz und du bists, der den Unhold schlägt.

4. Du halfst den Göttern im Beginn beseitigen die Asuras,

Damals wardst, Pflanze! du erzeugt als eine, die vom Leibe schafft.

5. Die hundertästge Spalterin, des Spalters Tochter bist du ja;

Rückwärts gewandt zerspalte den, der uns nachstellt und Schaden thut!

6. Was Schlechtes von der Erde kommt, steigt in des Himmels weiten Raum;

Von dort fall rauchend wie ein Brand auf den Urheber es zurück.

7. Rückstrebend bist du ja im Wuchs, rückwärts setzst du die Früchte an;

Halt alle Flüche von mir ab, den Mörder treib noch weiter weg!

8. Mit hundert Kräften schütze mich, mit tausenden bewahre mich!

Der starke Indra schenke dir, du Pflanzenkönigin! Gewalt.

Quelle:
Hundert Lieder des Atharva-Veda. Tübingen 1879 [in: Schulschriften a. d. Kgr. Würtemberg. Nachtrag 1869–80], S. 23-24.
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