6. Verschaffung eines Gatten.

[35] II, 36.


1. Um unsre Gunst lass, Agni! einen werben,

um dieses Mädchen hier sammt unsrem Glücke;

Von Freiern angebetet schmuck an Festen,

mög diese rasch der Gattin Glück erleben.

3. Dies Mädchen, Agni! soll den Gatten finden.

der König Soma ist's, der sie beglücket,

Sie werd als Söhnemutter erste Gattin,

sie walte glücklich an des Mannes Seite.

4. Gleichwie, o Edler! das bequeme Lager

dem Wild des Feldes lieb ist und behaglich,

Soll dieses Weib dem Bhaga lieb und traut sein,

in Lieb auch mit dem Gatten stets geeinigt.


2. Mit Soma's und mit Brahman's Gunst, als Glück, das Aryaman bewirkt,

Gemäss des Schöpfergotts Gesetz, gewinn den Gatten ich dem Weib.

5. Des Bhaga Schiff besteige du, das volle, unerschöpfliche,

Damit fahr hin zu jenem Mann, der ein willkommner Freier ist.

6. Du Gott des Reichthums! ruf ihm zu, und mach den Freier wohlgeneigt,

Lass Ehre jeglichem geschehn, der ein willkommner Freier ist.[35]

7. Dir stehet Guggulu und Gold, an Rindern Reichthum auch zu Dienst;

Die schaffen dich zu Männern hin, dass ein Willkommner werd erlangt.


8. Den Gatten, wie er dir erwünscht, den führe Savitar dir zu;

schaff, Pflanze, ihr den rechten Mann!


IV, 60.


1. Der hier kommt, wirbt um eine Braut, es wallt das Haar um seine Stirn,

Er schafft der Maid hier einen Mann, ein Eheweib dem Ledigen.

2. Brautwerber! diese hat es satt, zu andrer Hochzeitsfest zu gehn,

Brautwerber! es ist wahrlich Zeit, dass andere zu ihrem gehn.

3. Der Schöpfergeist erhält die Erd, er auch den Himmel mit der Sonn.

Der Schöpfer schenke einen Mann, wie es ihn wünscht, dem Mädchen hier.

Quelle:
Hundert Lieder des Atharva-Veda. Tübingen 1879 [in: Schulschriften a. d. Kgr. Würtemberg. Nachtrag 1869–80], S. 35-36.
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