2. Das Unsterbliche am Menschen (3,2).

[36] 1. Da befragte ihn der Sohn des Ṛitabhâga aus dem Stamme des Jaratkâru.

11. »Yâjñavalkya«, so sprach er, »wenn dieser Mensch stirbt, wandern dann die Lebensgeister aus ihm aus oder nicht?« – »Mit[36] nichten!« sprach Yâjñavalkya, »sondern eben daselbst bleiben sie versammelt; er schwillt an, er bläht sich auf, aufgebläht liegt der Tote.«

13. »Yâjñavalkya«, so sprach er, »wenn nach dem Tode dieses Menschen seine Rede in das Feuer eingeht, sein Odem in den Wind, sein Auge in die Sonne, sein Manas in den Mond, sein Ohr in die Pole, sein Leib in die Erde, sein Âtman in den Âkâça (Weltraum), seine Leibhaare in die Kräuter, seine Haupthaare in die Bäume, sein Blut und Samen in das Wasser, – wo bleibt dann der Mensch?« – Da sprach Yâjñavalkya: »Fass mich, Ârtabhâga, mein Teurer, an der Hand; darüber müssen wir beiden unter uns allein uns verständigen, nicht hier in der Versammlung.« – Da gingen die beiden hinaus und beredeten sich; und was sie sprachen, das war Werk, und was sie priesen, das war Werk. – Fürwahr, gut wird einer durch gutes Werk, böse durch böses.

Da schwieg des Ṛitabhâga Sohn.

Quelle:
Die Geheimlehre des Veda. Leipzig 1919, S. 36-37.
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