4. Der Âtman als Subjekt des Erkennens ist unerkennbar (3,4).

[38] 1. Da befragte ihn Ushasta, der Abkömmling des Cakra.

»Yâjñavalkya«, so sprach er, »das immanente, nicht transszendente Brahman, welches als Seele allem innerlich ist, das sollst du mir erklären.« – »Es ist deine Seele, welche allem innerlich ist.« – »Welche, o Yâjñavalkya, ist allem innerlich?« – »Die durch den Einhauch einhaucht, das ist deine Seele, die allem innerlich, die durch den Aushauch aushaucht, das ist deine Seele, die allem innerlich, die durch den Zwischenhauch zwischenhaucht, das ist deine Seele, die allem innerlich, die durch den Aufhauch aufhaucht, das ist deine Seele, die allem innerlich, – dieses ist deine Seele, die allem innerlich ist.« –

2. Da sprach Ushasta, der Abkömmling des Cakra: »Damit ist nur darauf hingewiesen, wie wenn einer sagte: ›das ist eine Kuh, das ist ein Pferd‹; aber eben das immanente, nicht transszendente Brahman, die Seele, welche allem innerlich ist, die sollst du mir erklären!« – »Es ist deine Seele, welche allem innerlich ist.« – »Welche, o Yâjñavalkya, ist allem innerlich?« – »Nicht sehen kannst du den Seher des Sehens, nicht hören kannst du den Hörer des Hörens, nicht verstehen kannst du den Versteher des Verstehens, nicht erkennen[39] kannst du den Erkenner des Erkennens. Er ist deine Seele, die allem innerlich ist. – Was von ihm verschieden, das ist leidvoll!« –

Da schwieg Ushasta, der Abkömmling des Cakra.

Quelle:
Die Geheimlehre des Veda. Leipzig 1919, S. 38-40.
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