Der Udgîtha, Gesang der Hunde

[98] Nun vom Udgîtha der Hunde. Baka Dâlbhya oder Glâva Maitreya zog zum Studium hinaus. Da zeigte sich ihm ein weißer Hund. Bei dem stellten die andern sich ein und sprachen: ›Erwirke uns Speise durch deinen Gesang; denn wir haben Hunger.‹ Er sprach zu ihnen: »Stellt euch an diesem Platze in der Frühe bei mir ein.« Baka Dâlbhya oder Glâva Maitreya wartete das ab. Wie die Priester, wenn sie das Bahishpavamânastotra singen wollen, einander anfassen und (zu dem Platz, wo es gesungen wird) schleichen, so schlichen diese heran. Sie ließen sich nieder und ließen den Hin-Laut erklingen: Om, wir wollen essen, Om, wir wollen trinken. Om, Gott Varuna, Prajâpati, Savitri brachte Speise hierher. Herr der Speise, bringe Speise hierher. Bringe! Om!1


(I, 22)

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Bei vielen Silben ist Zwei- oder Dreimorigkeit der Vokale vorgeschrieben, die sich gar nicht oder nur durch Zerdehnungen andeuten ließe: »Wir wollen e-essen, wir wollen tri-inken.« Die Sonderbarkeit dieses Stückes wird dadurch noch erhöht.

Quelle:
Upanishaden. Altindische Weisheit aus Brâhmanas und Upanishaden. Düsseldorf/Köln 1958, S. 98.
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