Die Welt als Schein (Mâyâ)

[174] Metra, kleine Opfer und große, Gelübde, Vergangenheit und Zukunft und der Wortlaut der Veden: daraus schafft der Zauberer dieses alles, und dahinein ist der andere (die Einzelseele) durch das Zauberstück gebannt.

Die Natur, wisse, ist dies Zauberstück; der Zauberer der große Gott, aber von den Elementen als seinen Teilen ist die ganze Welt durchdrungen.


(9. 10)


Zwei liegen in der unversieglichen, ewigen Brahmastadt verborgen: Wissen und Nichtwissen. Vergänglichkeit ist das Nichtwissen; Unsterblichkeit aber das Wissen. Ein anderer ist es jedoch, der über Wissen und Nichtwissen herrscht,

der allein über jedem Schoße steht, über allen Gestalten und Schoßen, der den rishientstammten Kapila zuerst mit allem Wissen erfüllt und bei seiner Geburt ihn schaut1.


(V)

1

Die Stelle ist wichtig, weil sie den Kapila nennt, der als Gründer des Sânkhyasystems betrachtet wird. Es scheint kein Grund, diese Angabe zu unterschätzen. Siehe auch Hopkins, Journal American Or. Soc. 22, 384ff. Aber ich schlage statt rishim prasûtam zu lesen vor rishiprasûtam, wobei prasûtam klar wird. bibharti scheint Hörfehler für piparti, der durch Tendenz begünstigt war.

Quelle:
Upanishaden. Altindische Weisheit aus Brâhmanas und Upanishaden. Düsseldorf/Köln 1958, S. 174.
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