9. Erfolg

[152] Ein Jünger fragte den Meister Dsong und sprach: »Wie muß ein Staatsmann es machen, um zu Erfolg zu kommen?«

Meister Dsong sprach: »Was er nicht kann, das soll er lernen; was ihm zweifelhaft ist, darüber soll er fragen; wenn er zu handeln begehrt, so halte er sich an würdige Männer. Auf diese Weise wird einer, auch wenn er auf steilem Weg wandelt und fürbaß schreitet, zum Erfolg gelangen.

Aber heutzutage ist es den Jüngeren unangenehm, in untergeordneter Stellung zu sein; sie verstehen es nicht, würdigen Männern zu dienen; sie schämen sich, etwas nicht zu wissen, und fragen doch nicht. Wenn sie zu handeln begehren, so ist ihr Wissen unzureichend; darum tappen sie unsicher im Dunkeln.[152] So tappen sie ihr Leben lang unsicher im Dunkeln und sind zur Erfolglosigkeit verdammt.«

Quelle:
Li Gi. Düsseldorf/Köln 1981, S. 152-153.
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