11. Duldsamkeit

[197] Der Schriftgelehrte erwirbt sich ein ausgebreitetes Wissen, ohne je ans Ende zu kommen, er handelt aus Überzeugung, ohne zu ermüden. Wenn er auch im Verborgenen weilt, ist er nicht zuchtlos. Wenn er bei seinen Oberen Erfolg hat, kommt er niemals in Verlegenheit. An der Sitte schätzt er die Harmonie am höchsten. Er erfreut sich an Gewissenhaftigkeit und Zuverlässigkeit und macht sich einen guten Wandel zum Gesetz. Er hält die Würdigen hoch und läßt die Massen gelten. Er schleift seine Ecken ab und fügt sich in die Gesellschaft, wie die Dachziegel ineinander passen. So ist seine weitherzige Duldsamkeit.

Quelle:
Li Gi. Düsseldorf/Köln 1981, S. 197.
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