2. Die Entwicklung des Menschen

[269] Der Mensch hat bei seiner Geburt fünf Unvollkommenheiten. Seine Augen können nicht blicken, er kann nicht essen, er kann nicht gehen, er kann nicht sprechen, er kann nicht zeugen.

Nach drei Monaten fixieren sich die Pupillen, dann kann er sehen. Nacht acht Monaten wachsen ihm Zähne, dann kann er essen. Nach einem Jahr wird die Kniescheibe fest, dann kann er gehen. Mit drei Jahren schließt sich die Schädelspalte, dann kann er sprechen. Mit sechzehn Jahren wird der Same reif, dann kann er zeugen.

Das Dunkle wird durch das Lichte umgeformt, das Lichte wird durch das Dunkle verändert. (Darum wirkt sich die Zahl 8, die zum dunklen Yinprinzip gehört, im Leben des Mannes aus und die Zahl 7, die zum lichten Yangprinzip gehört, im Leben der Frau.) Deshalb bekommt der männliche Mensch mit acht Monaten Zähne, hat mit acht Jahren Zahnwechsel, ... mit 2 × 8 = 16 Jahren wird der Same reif, dann ist er fähig zu zeugen. Der weibliche Mensch bekommt mit sieben Monaten Zähne, hat mit sieben Jahren Zahnwechsel, mit 2 × 7 = 14 Jahren ist die Gebärfähigkeit fertig.[269]

Ein Dunkles und ein Helles vereint bilden zusammen das Weltgesetz (Tao).

Vereint zur Drei bilden sie einen kleinen Abschnitt. Darum war im Mittelalter (von der Dsdiouzeit an) die Sitte, daß der Mann mit dreißig einen Hausstand gründet und die Frau mit zwanzig in die Ehe geht. Vereint zur Fünf bilden sie einen großen Abschnitt. Im Altertum begründete der Mann mit fünfzig einen Hausstand, und die Frau ging mit dreißig in die Ehe.

Quelle:
Li Gi. Düsseldorf/Köln 1981, S. 269-270.
Lizenz: