3. Die Männerweihe des Kaisers Hiau Dschau

[308] Möge Eure Majestät9 hell strahlen lassen das Licht der früheren Kaiser, um zu empfangen des erhabenen Himmels gute Gaben. Möge dem Kaiser von Heil sein der glückbringende Tag des Mittsommers. Möge er allenthalben führen auf dem großen Wege alle seine Gebiete. Möge er die schöne Seele aller Glücksarten zusammenhäufen, indem er zum erstenmal anzieht das helleuchtende Ursprungsgewand. Möge er ferne von sich tun alle Schwäche jugendlicher Gesinnung. Möge er Gnade und Geisteskraft der verewigten Kaiser Wen und Wu auf sich versammeln. Möge er ernst sich bemühen im reinen Tempel des hohen Ahnen und innerhalb der sechs Weltgegenden alles in Ruhe sein. Möge Ew. Majestät ewiglich, ewiglich leben wie der Himmel ohne Ende.« Dies sind die Worte der Männerweihe des Kaisers Hiau Dschau (aus der Handynastie von 86 bis 74 v. Chr.).

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Dieser Abschnitt aus der Hanzeit zeigt die ungeheure Veränderung der höfischen Formen, die im Lauf der Zeit eingetreten war. Gegenüber der Einfachheit der alten Zeit finden wir hier schon ausgebildeten Byzantinismus. – Historisch stimmt übrigens nicht alles. Han Hiau Di bekam im ersten Monat die Männerweihe.

Quelle:
Li Gi. Düsseldorf/Köln 1981, S. 308.
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