6. Die Tiere und der Mensch

[311] Darum ist der Edle achtungsvoll und sorgfältig, eifrig und gemessen, zurückhaltend und entgegenkommend, um die Sitte klarzumachen. Ein Papagei kann sprechen und bleibt doch ein Vogel, ein Waldmensch (Orang-Utan) kann sprechen und bleibt doch ein Tier. Wenn der Mensch keine Sitte hat, so mag er wohl sprechen können, aber hat er dann nicht auch[311] das Herz eines Tieres? Und weil die Tiere keine Sitte haben, so treffen Vater und Sohn sich oft beim selben Weibchen.

Deshalb waren die Heiligen schöpferisch tätig und machten die Sitte, um die Menschen zu erziehen, so daß die Menschen dadurch, daß sie Sitten hatten, es lernten, sich von den Tieren zu unterscheiden.

Quelle:
Li Gi. Düsseldorf/Köln 1981, S. 311-312.
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