10

[241] Hier, wo vom Priestertum die Rede war, muß auch dasjenige Kulturelement erwähnt werden, das überall von Priestern entwickelt und gepflegt worden ist und immer eng mit deren Schicksal verwachsen blieb: die an das gesprochene Wort gebundene Schrift. Selbstverständlich denke ich nicht an einen Entzifferungsversuch der minoischen Schriftarten, aber es gibt grundlegende Fragen, die bisher nie gestellt oder kaum beachtet worden sind.

Das Schreiben und Lesen ist seinem Ursprung nach priesterliches Geheimwissen.1 Mit dem Beruf des Priesters überhaupt beginnt die Gelehrsamkeit in ihrer primitivsten Form. Sein »Wissen« von kultischer Praxis und mythischer Theorie ist die früheste Art von Wissenschaft, aus der sich Theorie und Praxis aller folgenden, Naturwissenschaft, Medizin, Philosophie, entwickelt haben. Noch die heutige theoretische Physik stammt in ihren Grundbegriffen, ohne sich dessen bewußt zu sein, von der christlichen Theologie der gotischen Jahrhunderte ab.2 Mit der Kenntnis des wortgebundenen Schreibens und Lesens aber beginnt die »Bildung«, ob man es nun selbst kann oder schreiben und sich vorlesen läßt. Sie bedeutet das Verfügen des Bewußtseins über den schriftlich festgehaltenen, geistig geformten Schatz an erreichter, ererbter Kultur. Das Geschriebene ist das Gedächtnis aller Hochkulturen, das der einzelne im Lauf seines Lebens und im Verhältnis zum Rang seiner Persönlichkeit erwirbt. Das ist der Sinn aller historischen, weltanschaulichen und sonstigen »Literatur«. Wer seelisch nur im Tage lebt und nur in dessen Meinungen denkt, der hat keine Kultur.[241]

Die Art und Weise, andern etwas durch ausgewählte, logisch bedeutungsvolle Zeichen mitzuteilen, ist durch das empfangende Organ, Auge oder Ohr, bestimmt. Irgendeinen Vorrang zwischen ihnen gibt es ursprünglich nicht. Beide Methoden der Verständigung kamen auf, sobald man sich etwas persönlich Unterschiedenes mitzuteilen hatte, sobald man also nicht mehr ganz im tierhaft-instinktiven Gesamtbewußtsein lebte. Beides ist mithin gleich alt und reicht bis ins 5. Jahrtausend zurück. Aber es besteht ein wichtiger Unterschied: Einen Ruf, Schrei oder Pfiff muß jeder hören, soweit der Schall reicht, und er dauert nur einen Augenblick. Ein bildhaftes Zeichen fürs Auge sieht man nur, wenn man es sucht oder zufällig darauf aufmerksam wird, aber es besteht weiter und läßt sich mit beweglichen Gegenständen, einem Rindenstück etwa, aufbewahren und forttragen. Es wendet sich vor allem an solche, die im Augenblick der Zeichengebung abwesend sind. Es befreit die Mitteilung von den Schranken des Jetzt und Hier. Wir nennen das eine in seiner vollkommensten Ausbildung Wortsprache, das andere Buchstabenschrift. Aber beide Arten kennen wir auch in ihrer ursprünglichsten Form noch heute. Jeder Leuchtturm sendet bei klarem Wetter Licht-, bei Nebel Schallsignale aus. Verkehrszeichen können durch Wegweiser, eine ausgestreckte Hand etwa, oder durch Töne gegeben werden. Bei jeder Arbeit zu mehreren, beim Bauen, Seefahren, auf der Jagd oder im Kriege verständigt man sich durch Ruf oder Wink. Das eine ist ganz unabhängig vom andern. Das Bildzeichen 7 kann jeder durch ein Lautzeichen seiner Sprache wiedergeben, aber alle verstehen es auch ohne das und sofort in gleichem Sinne. Die »Zinken« der Bettler und Landstreicher an den Haustüren sind unabhängig von jeder Wortsprache.

Echte Bildschrift, eine Sprache nur fürs Auge, gibt also die Bedeutung des Mitzuteilenden durch Zeichen, die der Kundige nicht erst in Worte überträgt, um sie zu verstehen, sondern mit dem Gewollten und Gedachten unmittelbar verbindet. Sie wird nicht eigentlich »gelesen«, sondern aus sich selbst heraus begriffen. Sie ist ohne Beziehung zu allen Wortklängen, die zur Deutung nichts beitragen können. Sie ist auch nicht eigentlich geschaffen[242] worden, sondern »von selbst« und langsam entstanden und aus einzelnen Zeichen mit steigender Absichtlichkeit zu einem Zeichenvorrat angereichert worden, mit dem man zuletzt alles Notwendige ausdrücken konnte. Es gibt unter den Zeichen solche, die jedem ohne weiteres einleuchten, und andere, deren Bedeutung man lernen muß.

Damit erst ergab sich neben der Notwendigkeit, in Worten fließend sprechen zu lernen, was ursprünglich sicher nur erwachsene Männer im tätigen Leben allmählich und mühsam genug fertigbrachten,3 und was erst im Lauf der folgenden Jahrtausende sich mit der erblich werdenden Ausbildung der Sprechmuskeln langsam bis in die ersten Jahre der Kindheit verschob, wo man Sätze plappert, bevor man ihren Sinn begreift,4 die zweite Notwendigkeit, schreiben zu lernen, eine seltene, angestaunte und schwierige Wissenschaft, die nur für wenige einen praktischen Sinn hatte, diesen aber einen gewaltigen Einfluß verlieh. Inzwischen aber hatten die Sprachen in festen Lautzeichen – Worten – durch Ausbildung der Grammatik, also der Technik der Satzbildung,5 eine derartige Vollendung unter den in Stämmen dicht zusammenlebenden Menschen erreicht, daß nun etwas Entscheidendes geschehen konnte: die Unterordnung der Augensprache als Mittel unter die des Ohres, die Verwendung der Bildzeichen nicht mehr für Gewolltes, sondern für Lautzeichen, welche ihrerseits das Gewollte ausdrücken, und damit die Bindung der Bildschrift an eine einzelne Sprache. Denn darin liegt der folgenschwere Unterschied, der zu Anfang der beiden ältesten Hochkulturen beim zeichnerischen Festhalten des Gesprochenen zutage tritt. Reine Bildersprache6 ist unabhängig von allen Wortsprachen. Ihr Inhalt kann in jede von diesen gleichmäßig[243] »übersetzt« werden. Wortschrift aber drückt eine bestimmte Sprache aus, deren Lautgebilde sie symbolisch festlegt. Die Zeichenreihe gibt nicht den Sinn, sondern die Lautfolge des Satzes wieder wie die Notenreihe eine Melodie, so daß der Kenner aus dem Schriftbild laut lesend das Gesprochne dem Klange nach wieder herstellen kann, vorausgesetzt, daß er die dargestellte Sprache beherrscht.7 Erst damit ist aus dem Zeichnen und Verstehen das eigentliche Schreiben und Lesen geworden.

Dieser Schritt vom Bild- zum Wortzeichen vollzog sich nicht mehr unwillkürlich, sondern wurde planmäßig getan, wenn auch nicht auf einmal, von schreibgewohnten Männern, die sich dabei eines Zweckes bewußt waren. Es handelt sich um eine abstrakte Schöpfung interessierter Kreise, und zwar innerhalb der Priesterschaft der beginnenden Hochkulturen. Denn das richtige Wählen und Setzen der Zeichen, der Beginn der »Orthographie«, so daß der Leser genau das nachsprach, was der Schreiber gewollt hatte, war eine unendlich schwierige Kunst für die ungelenken Hände und das begrifflich noch wenig geübte Denken dieser Zeit. Man mußte, bis es zwei Jahrtausende später endlich zum Schreiben in Buchstaben kam, sehr lange Schüler sein, bevor man den großen Zeichenvorrat beherrschte und richtig anzuwenden verstand. Es ist deshalb falsch zu sagen, daß »die Ägypter« die Hieroglyphenschrift erfunden und geschrieben hätten. Kein »Volk« hat jemals eine Schrift erfunden. Setzt man die Einwohnerzahl des Landes um 2500 mit 1–2 Millionen an, so konnten vielleicht 2000 wirklich schreiben und höchstens ein paarmal so viel Geschriebenes entziffern. Für die übrigen war das eine geheimnisvolle Kunst, die an Zauber grenzte. Daß man einmal Gesprochenes versenden oder in einer Truhe aufbewahren konnte, um es in die Ferne oder nach Jahren beim Anblick dieser Kritzeleien Satz für Satz zu wiederholen, war vollends rätselhaft und eine Leistung von Menschen, die offenbar übernatürliche Kräfte[244] besaßen. Für Leute, die nicht lesen und schreiben können, lag – und liegt noch heute – in einem Schriftstück eine unerklärliche Macht, so daß man es zu Beschwörungen verwandte, etwa ein ärztliches Rezept, statt es in die Apotheke zu tragen, auf die schmerzende Stelle legte oder einen Brief ungeöffnet vernichtete, weil man vor dem unbekannten Inhalt wie vor einem feindlichen Wesen Furcht empfand. Man glaube doch nicht, daß die Leute im Alten Reich, welche die Sargkammern mit Totentexten beschreiben ließen, sie hätten lesen können. Eben weil man sie nicht verstand, schrieb man ihnen magische Wirkungen zu.

Gerade darauf beruhte die Macht der Schreibkundigen, die bald niemand entbehren konnte. Denn von der Kunst der geistlichen oder halbgeistlichen Schreiber machte nun auch der Staat Gebrauch, der sich als politische Form der Organisation über die der ursprünglichen Stämme hinaus in den Hochkulturen nur unter dieser Bedingung bilden konnte. Denn der Staat ist größer als der Stamm, dessen Männer sich jederzeit an einem Punkte versammeln können; er hat Grenzen, die nicht in wenigen Stunden erreichbar, und Nachbarn, mit denen irgendwie dauernde Abmachungen notwendig sind. Der Schriftverkehr über die mündliche Verständigung am Orte und für den Augenblick hinaus gehört also zu einem Begriff.8 Ein Stamm ist nicht ohne eine zum mindesten vorherrschende Sprache denkbar, ein Staat nicht ohne eine Verkehrsschrift. Denn der Staat ist eine Verwaltungseinheit von machtkonzentrierender Tendenz zum Zweck machtpolitischer Wirkung nach außen.9 Das Verwalten ist stets die Grundlage des Regierens. Der Verwaltungsbeamte aber ist im Gegensatz zum Lehnsträger als Typus aus dem geistlichen Schreiber,[245] dem clericus, hervorgegangen, nicht aus dem Krieger. Das gilt gerade vom Anfang des staatlichen Lebens im Beginn aller Hochkultaren, und weil diese Berufsklasse ihre Unentbehrlichkeit begriff und einen dementsprechenden Rang forderte, so entstanden überall und immer wieder die gleichen innerpolitischen Probleme und Konflikte. Die Bürokratie ist so alt wie das staatliche Leben überhaupt.

Aber auch die Kaufleute und Seefahrer konnten damals sicher zum größten Teil nicht selbst schreiben, so wenig als die Gauhäuptlinge und Truppenführer, die sich Schreiber hielten, wie sie Schmiede für ihre Waffen hatten. Sie mußten die Schreiber – clerks – aus dem gleichen Kreise von Schriftkundigen nehmen und waren damit für ihre Mitteilungen auf die Sprache angewiesen, für welche die Wortschrift berechnet war, selbst wenn das nicht ihre eigne Umgangssprache gewesen sein sollte. Denn das ist der Unterschied gegenüber allen Bildschriften: zu einer Sprachschrift gehört eine und nur eine Schriftsprache. Diese Tatsache, so wichtig sie ist, wurde in ihrer Tragweite bisher nie beachtet. Es konnte im politischen Geltungsbereich der Hieroglyphen wie der altsumerischen Schrift nur eine Schriftsprache geben, aber beliebig viele Umgangssprachen. Es ist deshalb falsch, die Sprache der Hieroglyphentexte einfach als ägyptisch zu bezeichnen. Es hat im Niltal wie am Euphrat sicher eine nicht geringe Zahl von Stammessprachen gegeben, die schriftlos blieben und uns deshalb unbekannt sind, weil ihre Wiedergabe mit jenen Wortschriften eben nicht möglich war. Erst die spätere Keilschrift, eine Silbenschrift, konnte zur notdürftigen Nachbildung andrer Sprachen umgestaltet werden, und darauf beruht ihre Überlegenheit im zwischenstaatlichen Fernverkehr gegenüber den Hieroglyphen. Diese gaben offenbar die Umgangssprache einer bestimmten Priesterschaft wieder, vielleicht die Sprache der Gegend von Heliopolis oder Abydos. Aber weil die Pharaonen der entscheidenden Jahrzehnte zu Beginn der dritten Dynastie infolge ihrer Herkunft mit diesem einen Heiligtum in Verbindung standen und ihre Schreiber samt deren Schrift von dort erhielten, so wurde die zugehörige Sprache die Sprache des Staates, des Verkehrs, des Rechts, der Religion und endlich[246] aller Gebildeten, auch wenn der weitaus größte Teil der Bevölkerung anders gesprochen haben sollte. Ebenso ist das Sumerische wohl nur die Sprache einer einzigen Priesterschaft, also eines einzelnen Stammes gewesen, die man ursprünglich im ganzen übrigen Lande nicht verstand; aber es wurde der sumerischen Schrift wegen herrschend und blieb noch Jahrhunderte lang Schriftsprache wie das Latein seit Karl dem Großen, als es schon kein Mensch mehr redete. Auch die Schriftsprache der Kanzlei des Hethiterstaates im 14. Jahrhundert braucht nicht die Sprache der damaligen Herrenschicht gewesen zu sein, deren Volksnamen wir gar nicht kennen. Von den zahllosen Eigennamen der Texte läßt sich jedenfalls kein einziger aus diesem »Hethitisch« erklären. Ebenso stand es in China, dessen Wortschrift etwa im 14. Jahrhundert v. Chr. und offenbar an einem Ort ausgebildet wurde10 und nur eine der sicherlich zahlreichen Stammessprachen des Hoanghogebiets zum Ausdruck brachte; vielleicht wurde durch den Zwang der Schrift allmählich die Einsilbigkeit aller Wörter des Schriftchinesischen herbeigeführt.

Die Idee der Wortschrift, der große Gedanke also, den symbolischen Sinn der Bilder durch deren begriffliche Bedeutung zu ersetzen, ist unabhängig und gleichzeitig zu Beginn der beiden ältesten Hochkulturen entstanden. Von diesen Punkten aus hat sich die gesamte Schriftgeschichte durch alle folgenden Kulturen der Erde entwickelt, und zwar vom Euphrat aus bis nach Ost- und Südostasien und hinüber nach den späten Kulturen Amerikas, vom Nil aus über alle Küsten des Mittelmeeres und weiter nach Norden hin. Diese Geschichte wird sich niemals vollständig überblicken lassen, so wenig als die Geschichte der Sprachen. Es ist der Grundfehler in der Forschung beider Fachwissenschaften, daß sie das Erhaltene mit dem einmal vorhanden Gewesenen gleichsetzt und nicht mit der Menge des später Verschwundenen rechnet. Es hat nicht sieben oder neun indogermanische Spracharten gegeben, sondern früher einmal hunderte, aus denen wenige Einzelsprachen im Lauf der politischen Völkerschicksale erhalten geblieben und zu neuen Sprachfamilien herangewachsen sind.[247]

In allen Hochgebirgstälern Nordeurasiens vom Chingan bis zu den Pyrenäen stecken Reste verschollener Sprachgruppen, die man vergeblich in die uns bekannten, die kaukasische, uralaltaische, indogermanische einzugliedern versucht. Noch schlimmer steht es mit den Schriftarten, von denen die weitaus meisten infolge der Vergänglichkeit des Materials spurlos verschwunden sind. Es werden unaufhörlich neue entdeckt, ganze Nester davon z.B. in Kleinasien, Kreta, Byblos11 und Ras Schamra,12 von denen manche wie die auf dem Diskus von Phaistos oder der Osterinsel für uns völlig isoliert dastehen. Was wir Schriftgeschichte nennen, besteht fast nur aus Lücken, mit denen niemand ernsthaft rechnet.

Was sich verbreitete und nachgeahmt wurde, war nicht die Schrift selbst, was bei Wortschriften ganz unmöglich war, sondern die Idee des Schreibens, des Festhaltens gesprochener Worte durch Zeichen, und das geschah nicht von »Volk« zu »Volk«, sondern von einem Heiligtum, Herrschersitz oder Handelsplatz zum andern. Die »Abhängigkeit« einer Schrift von einer andern ist im Grunde eine falsche Vorstellung. Das Bedürfnis, die Gewohnheit des Schreibens verbreitete sich, nicht unter Menschen überhaupt, sondern in berufsmäßig schreibenden, sehr engen Kreisen. Es wurden zahllose, teils primitive und ungeschickte, teils glückliche Versuche gemacht, für die eigne Sprache das zu erreichen, was andere für die ihrige erreicht hatten, und nur einige von ihnen hatten infolge der politischen Ereignisse, mit denen sie zusammenhingen, einen weitreichenden Erfolg.

Dabei spielen scheinbar untergeordnete Umstände eine wichtige Rolle. Während die Hieroglyphen wie die sumerische Schrift durch die Gewohnheit des Schnellschreibens kursiv wurden, machte sich eine Tendenz zur Verdeutlichung des Sprechbildes geltend, welche in verschiedene Richtung wies. In Babylonien wurden die Wortzeichen allmählich durch Silbenzeichen ersetzt, so daß auch andere Sprachen annähernd wiedergegeben werden konnten. Vielleicht hing das damit zusammen, daß die semitische Sprache der Akkader zur Herrschaft über das ganze Gebiet gelangte[248] und die Schreiber in deren Kanzleien sich vor der Notwendigkeit sahen, eine neue Schrift zu erfinden, wenn sie nicht wie die Heiligtümer auch die sumerische Sprache anwenden wollten. In Ägypten kam man sogar zu Zeichen für einzelne Konsonanten, aber der Charakter als Wortschrift blieb erhalten. Und das kam daher, daß die monumentale Verwendung durch Einmeißeln auf allen Steinbauten und Aufmalen auf alle Gegenstände des Totendienstes das Festhalten des Bildmäßigen forderte, während in Babylonien die alltägliche Mitteilung von Fragen, Antworten, Befehlen, Bitten an Götter und Menschen, und zwar auf schlichten Tontafeln, die Führung erhielt. Die Indusschrift muß noch nach dem altsumerischen Vorbild der reinen Wortschrift erfunden worden sein, während die junge Brahmischrift oder deren Vorstufe, die mit ihren etwa 50 Zeichen ganz deutlich den Charakter einer ursprünglichen Silbenschrift hat, die in der Entwicklung zum Alphabet steckengeblieben ist, über verschiedene unbekannte Zwischenformen nach der Idee der Schriften des 2. Jahrtausends entworfen sein wird. Noch mehr verschollene Wortschriften auf dem Wege vom Persischen Golf her zwingt die chinesische und die um fast zwei Jahrtausende jüngere Mayaschrift anzunehmen, die beide meiner Vermutung nach auf Grund von Schriften uralter Tempel in Südostasien geschaffen worden sind. Darüber werde ich später zu sprechen haben.

Damit komme ich wieder zu Kreta. Die großen Bauten der Kamareszeit und die damaligen kleinen Küstenplätze an der Ostspitze, Mochlos und Pseira, besaßen mehrere Arten von Bilderschrift – Evans unterscheidet die Hieroglyphenschriften A und B und die piktographische Schrift –, von denen die dritte vielleicht schon eine echte Wortschrift gewesen ist, also eine bestimmte Sprache bezeichnete. Es gab mithin mehr als eine priesterliche Schreiberzunft. Vielleicht legte man auch hier wie anderswo Wert darauf, daß Fremde das System nicht verstanden. Die Zeichen wurden offenbar nach dem Muster der monumentalen, nicht der kursiven Hieroglyphenschrift geschaffen,13 also[249] nicht nach Papyrusbriefen, obwohl man solche selbstverständlich gekannt hat und einige besonders gelehrte Leute sie sogar schreiben konnten, sondern nach Aufschriften auf Skarabäen, Waffen und Geräten, was auf eine recht primitive Verwendung schließen läßt wie bei der Indusschrift: zur formelhaften Kennzeichnung etwa von Kultakten – Opfern, Gebeten, Orakelanfragen – oder von wichtigen Persönlichkeiten oder Gilden –, daher die vielen Siegel, deren Zeichen der Art nach an unsere Hausmarken, Handwerkszeichen und Wappen erinnern oder an die früheren Unterschriftzeichen von Leuten, die nicht schreiben konnten –, oder endlich des Vollzugs einer befohlenen Leistung. Das Verhältnis der Indussiedlungen Mohenjo Daro und Harappa zu Babylonien hat übrigens manche Ähnlichkeit mit dem von Knossos und Phaistos zu Ägypten. Die Hoffnung, aus solchen Bild- oder Schriftzeichen eine Sprache zu ermitteln, beruht natürlich hier wie dort auf einer Verkennung ihres nicht satzartigen Charakters. Dagegen zeigt der Duktus der Schriftreste aus der Kamareszeit, von denen sich nur solche in Ritzung auf hartem Material erhalten konnten, daß man diese Zeichen nicht sorgfältig zu malen, sondern flüchtig hinzuschreiben pflegte, also nach ägyptischer Art mit Tinte auf Holztäfelchen oder Papyrus. Erhalten blieben mithin nur die Ausnahmen. Umfangreichere Texte in Satzfolgen hat es wohl nie gegeben.

Eine ganz neue Schriftsitte beginnt, sobald die Kafti zur Macht gelangten und ihre große Seefahrt nach Tartessos und Alaschia sich entwickelte. Es wurde eine Silbenschrift geschaffen,14 die also zur lautlichen Festhaltung mehrerer Sprachen dienen konnte und wahrscheinlich auch mußte. Daß sie den Bildcharakter und viele einzelne Zeichen der Kamaresschriften festhielt, beweist, daß die Schreiberzunft – und die zugehörige Priesterschaft? – mindestens an einem Orte die politische Umwälzung überdauert hat, weil die neuen Herren sich ihrer zu bedienen wußten. Liegt dieser Schrift auch eine neue Sprache zugrunde? Ich halte es zum mindesten für wahrscheinlich. Es wird die Verkehrssprache der Seefahrt von Alaschia bis Tartessos gewesen sein. Jedenfalls[250] gibt es jetzt größere fortlaufende Texte offenbar kaufmännischen und z.T. wohl auch religiösen Inhalts. Wie schon gesagt worden ist, fehlt eine monumentale Form und Verwendung vollständig, im stärksten Gegensatz zu Ägypten, zu dem die Beziehungen jetzt, in der Hyksoszeit, loser und vielleicht wenig freundlich gewesen sind. Die Kaftizeit verlegt das Schwergewicht ihrer geistigen und praktischen Beziehungen entschieden nach Alaschia, dem »fernen Osten«, also nach dem Bereich der babylonischen Zivilisation, und von dort stammt der Gedanke der reinen Silbenschrift,15 welche der ägyptischen Schreibkunst ganz fremd geblieben ist. Und von dort kam auch die Verwendung der Tontafel für kursive Mitteilungen, die erst jetzt, sicherlich neben Holztäfelchen und Papyrus, eine wichtige Rolle spielt. Diese für die Aufbewahrung von Urkunden sehr praktische Methode hatte sich vom Euphrat längst nach Syrien (Ras Schamra, Byblos) und Kleinasien (Kül Tepe schon um 2000, Boghazköi, möglicherweise bis in die Gegend von Milet) verbreitet, durch Kaufleute längs der großen Handelswege, und sie wurde bald darauf auch in Ägypten für den asiatischen Verkehr verwendet (Tell el Amarna). Sie muß also über Kypros nach den neugegründeten Handelsplätzen auf der Ostspitze Kretas gekommen sein, wie später das Alphabet, dessen früheste griechische Form von Kreta (mit Melos und Thera) stammt.16 Vielleicht wurde nur noch der diplomatische Verkehr nach Ägypten durch Papyrusurkunden vermittelt; dann wären gerade die politischen Texte für uns verloren.

Wie wichtig das Schreiben in dieser neuen Art geworden war, geht daraus hervor, daß mit dem Umbau des Heiligtums von Knossos (um 1500?), der mit der Errichtung der Herrensitze von Tylissos bei Knossos und Hagia Triada bei Phaistos und der Gründung weiterer Handelsplätze in Ostkreta etwa gleichzeitig ist und also wichtige politische Ereignisse verrät, in Knossos selbst – und wie es scheint nur hier – eine neue Abart dieser Schrift aufkam (Linear B).

Es ist selbstverständlich, daß in der Welt des Seehandels der Kafti eine große Anzahl von Sprachen geredet wurde, von denen[251] einige so wichtig waren, daß sie auch die Schreiber verstehen und schreiben mußten. Es erklärt sich deshalb von selbst, daß in diesem weiten Bereich eine größere Anzahl andrer Silbenschriften nach dem Vorbild der Kaftischrift entstand, für andre Sprachen und andre Richtungen des Handels und der Seefahrt. Die meisten werden für immer verloren sein, aber außer der zweiten Knossosschrift kennen wir die kyprische, die damals entstand,17 und die sogenannte hethitische Bilderschrift, die von der Westküste Kleinasiens aus, wo in den Bergen bei Ephesos und Milet nicht nur die frühesten »hethitischen« Skulpturen, sondern auch die ältesten Beispiele dieser Schrift am Sipylos bei Smyrna und am Kara Bel bei Ephesos erhalten sind, im Staate von Boghazköi eine besondere Verwendung fand, vielleicht für die Wiedergabe der »protohattischen« Sprache, die mit der Entstehung dieses Reiches doch sicher in einem bedeutsamen, uns noch unbekannten Zusammenhang stand. Sie hat sogar diese Macht überlebt und noch viel später im Südosten Kleinasiens bis nach Syrien hinein Zeugnisse hinterlassen, ein Beweis, daß sie nicht ursprünglich zur Schreibung der hethitischen Kanzleisprache gedient hat. Aber nicht nur in Alaschia kam es zur Schöpfung solcher Schriftarten, sondern auch in Tartessos, obwohl dieser »wilde Westen« sich sehr von der hochzivilisierten Küste rings um Kypros unterschied. Ribezzo hat auf einem längst gefundenen Goldtäfelchen aus Ostsizilien18 eine Silbenschrift festgestellt, die nach Zahl und Art der Zeichen den kretisch-kyprischen aufs engste verwandt ist. Und ich bin sehr geneigt, der Vermutung Hammarströms19 beizustimmen, daß die altitalischen Alphabete zum Teil, wie die lateinischen Buchstabennamen und die etruskische Schreibweise, welche die Vokale vielfach nicht bezeichnet, anzudeuten scheinen, aus Silbenschriften, und zwar nicht ganz bis zu Ende entwickelt worden sind.

In Alaschia, vor allem an den Handelsplätzen der syrischen[252] Küste, berühren sich die beiden großen Welten und Stile des Schreibens, von denen eben die Rede war: Der sumerisch-asiatische Osten und der ägyptisch-mittelmeerische Westen. Hier, wo die zwei ältesten Zivilisationen sich in ihren Strahlenkreisen überschnitten und die größten See- und Landwege der damaligen Welt zusammentrafen, gab es zahlreiche wichtige Verkehrssprachen, welche die Schreiber so gut wie ihre Herren kennen mußten. Das Lernen mehrerer umfangreicher Schriftsysteme war also so unentbehrlich als es schwer und langwierig war. Hier tauchte deshalb etwa seit der Mitte des 2. Jahrtausends, als man schon zu kursiven Zeichen für Silben und einige Konsonanten gelangt war, die Idee auf, jedes Wort in die einfachsten Lautelemente zu zerlegen, von denen man damals glauben mußte, daß sie allen menschlichen Sprachen gemeinsam seien. Der Gedanke lag in der Luft, und es sind sicher zahlreiche Versuche gemacht, verbessert und nachgeahmt worden, eine vollständige Reihe solcher Zeichen zu finden. Der Vorteil leuchtete ein: Nicht nur sparte man das Lernen komplizierter Zeichensysteme, sondern man konnte alle Sprachen und fremden Wörter mit den neuen wiedergeben. Das Alphabet war also als Universalschrift gedacht. Daß das ein Irrtum, sogar eine Utopie war, konnte man damals noch nicht wissen.

Eine scharfe Grenze zwischen Silben- und Buchstabenschrift besteht nicht. Die Konsonantenzeichen hatten – wie im Brahmi-, im etruskischen und im persischen (Keilschrift-) Alphabet – ursprünglich vielfach auch einen gewissen vokalischen Gehalt, ohne daß es den Erfindern recht zum Bewußtsein gekommen sein wird. Man kann die kyprische Schrift z.B. als halbalphabetisch bezeichnen. Von den so entstandenen Systemen ist seit einigen Jahren das Keilschriftalphabet von Ras Schamra bekanntgeworden, das nach neuen Funden bis tief nach Palästina hinein geschrieben wurde.20 Andere sind sicherlich vorhanden gewesen und werden z.T. vielleicht noch einmal entdeckt.21 Von[253] ihnen allen wurde das später als phönikisch bezeichnete ein welthistorischer Erfolg, nicht weil es besser war – es ist allzusehr auf die Struktur semitischer und ägyptischer Wörter berechnet und hat also keine Vokalzeichen –, sondern aus politischen Gründen der folgenden Geschichte. Nachdem um 1400 die Seeherrschaft der Kafti zusammengebrochen war und dann ein Jahrhundert später die Stürme der Seevölkerzeit alle Meere verödet hatten, beginnt man von der phönikischen, jonischen und etruskischen Küste aus die alten Wege wieder aufzusuchen. Die alten Wort- und Silbenschriften waren fast alle vergessen; aber die Idee der Alphabetschrift lebte noch in den kleinen Staatsgebilden der Küsten um Alaschia, und sie wurde nun in Ostkreta, Milet, Caere oder wo es sonst noch war, von den Tempelschreibern, die jetzt andere Sprachen redeten und schreiben mußten, zu vokalhaltigen Alphabeten ausgestaltet, in Mittelitalien vielleicht noch unter Verwendung des alten Prinzips der sizilischen, in Westkleinasien der kyprischen Silbenschrift. So stark war die Tradition von »Tartessos und Alaschia«.

Selbst hier macht sich die Tatsache geltend, daß eine Sprachschrift zur Herrschaft der zugehörigen Schriftsprache führt. Obwohl ein Alphabet scheinbar alle Sprachen zu schreiben gestattet, so gibt es doch in jeder einzelne Laute, die dem Menschenschlag einer bestimmten Landschaft eigentümlich und die so charakteristisch sind, daß man sie in der Schrift irgendwie zum Ausdruck bringen muß. Die Verlegenheit, wie man sie bezeichnen sollte, hat überall zur Einführung von Sonderbuchstaben gezwungen, deren erste die Vokalzeichen selbst gewesen sind, weil die Vokale in den antiken Sprachen gegenüber den hamitisch-semitischen zum festen und bezeichnenden Bestand der Wörter gehören. Nachdem aber die Typen der griechischen Alphabete geschaffen waren, sicherten sie die Herrschaft und Dauer der griechischen Mundarten selbst, was an und für sich durchaus nicht selbstverständlich war. Wie viele von ihnen mögen früh verschollen sein, ohne daß eine Inschrift ihr Vorhandensein bezeugt! Die griechisch redende Herrenschicht war in vielen Gegenden sehr dünn, und ihre Sprache würde nach allgemeiner geschichtlicher Erfahrung allmählich durch die der Unterworfenen[254] wieder verdrängt worden sein – wie die der Philister, Normannen, Gallier, Franken, Bulgaren –, wenn sie nicht durch die Alphabetschrift, die in Milet (Tempel des Didymaion) oder Ephesos (Tempel der Artemis) ihre Vollendung erhielt, zur Verkehrssprache geworden wäre. Noch zur Zeit der Perserkriege muß man in abgelegenen Gebieten etwa des Peloponnes oder Böotiens und im niederen Volk mancher Hafenorte z.B. Joniens Griechisch kaum verstanden haben; aber die Gebildeten, die »Gesellschaft«, welche die Kultur repräsentierte, sprachen nur ihre griechische Mundart, weil nur in dieser geschrieben wurde, und so verhalf das Alphabet dem Griechischen ganz wesentlich zum Siege und zu seiner Rolle in der antiken Welt.

1

Zum Folg. Unterg. d. Abendl. II Kap. 2, § 13. Die Schreiberschulen gehörten seit Entstehung der sumerischen und der Hieroglyphenschrift stets und überall zu den Heiligtümern, den Tempeln, Moscheen, Klöstern und Kirchen. Noch das englisch-französische Wort für Schreiber, clerk, stammt von clericus, dem Priester der Karolinger- und Normannenzeit.

2

Unterg. d. Abendl. I Kap. 6.

3

Der Mensch und die Technik S. 39 ff.

4

Gab es um 3000 in Ägypten und Babylonien überhaupt schon eine »Kindersprache«, d.h. ein Reden vor der geistigen Reife des Verstehens? Wie alt war man damals, wenn man anfing mit dem Sprachorgan wirkliche Sätze zu bilden, statt bloße Wortklänge nachzuahmen?

5

Unterg. d. Abendl. II Kap. 2 § 11.

6

Eine solche ist unser Ziffernsystem und damit die gesamte Zeichensprache unserer Mathematik. Eine Differentialgleichung liest jeder Mathematiker in seiner Umgangssprache mühelos ab.

7

Wir verstehen die Hieroglyphenschrift, können sie aber nicht lesen, da wir von der Aussprache der Zeichen, namentlich dem Vokalgehalt der Silben, so gut wie nichts wissen. Ebenso steht es mit den chinesischen Wortzeichen auf Bronzen der Dschouzeit und sogar mit altphönikischen Inschriften, obwohl sie alphabetisch geschrieben sind.

8

Wo in nordeurasischen Hochkulturen der Staat infolge der individualistischen Lebensgestaltung sehr langsam zur Entwicklung kam wie in Indien und der Antike, da fand auch die Schrift nur zögernd Eingang. Trotzdem muß die nach spätbabylonischen Vorbildern geschaffene Brahmischrift viel älter sein als die Zeit Buddhas, wie heute angenommen wird, oder es muß vor ihr eine andere, vielleicht eine Wort- oder Silbenschrift gegeben haben, die infolge des vergänglichen Materials wie alle Bauten spurlos verschwunden ist.

9

Unterg. d. Abendl. II, Kap. 4 § 6 f. »Der Staat ist als Möglichkeit, was die Geschichte als Wirklichkeit ist.«

10

Jedenfalls stammen sämtliche Funde von einer einzigen berühmten Orakelstätte.

11

Americ. Journal of Arch. 38 S. 198.

12

J. Friedrich, Ras Schamra (1933).

13

Vielleicht auf dem Wege über Byblos oder einen libyschen Küstenplatz, wo möglicherweise eine Abart der Hieroglyphen die Idee des Schreibens vermittelt hatte.

14

Nach Evans Linear A. Vgl. Sundwalls zahlreiche Abhandlungen in den Acta Acad. Aboensis und Archäol. Jahrbuch 30 S. 41 ff.

15

Unter Verwendung von einzelnen Wortzeichen (Ideogrammen).

16

Schwyzer, Griech. Grammatik (1934) I S. 144.

17

Von der des Diskus von Phaistos und der von Tiryns und Theben läßt sich heute noch nicht reden (Sundwall, Zur vorgriech. Festlandschrift, Klio 22 S. 228 ff.).

18

Rivista Indo-Greco-Italica XI (1927), Fasc. 3/4 S. 63 ff.

19

Beitr. z. Gesch. d. etrusk., lat., griech. Alph. (1920).

20

Archiv f. Orientforsch. IX S. 358.

21

Spuren »vorphönikischer« Alphabete in Byblos: Americ. Journ. of Arch. 38 S. 198. Auch die »Sinaischrift« ist vielleicht in dieser Gegend entstanden: Arch. f. Orientforsch. IX S. 358 f.

Quelle:
Oswald Spengler: Reden und Aufsätze. München 1937, S. 241-255.
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