7. Die Notwendigkeit des Unnötigen

[281] Hui Dsï sprach zu Dschuang Dsï: »Ihr redet von Unnötigem.«

Dschuang Dsï sprach: »Erst muß einer das Unnötige erkennen, ehe man mit ihm vom Nötigen reden kann. Die Erde ist ja weit und groß, und doch braucht der Mensch, um zu stehen, nur soviel Platz, daß er seinen Fuß darauf setzen kann. Wenn aber unmittelbar neben dem Fuß ein Riß entstünde bis hinab zu der Unterwelt, wäre ihm dann der Platz, worauf er steht, noch zu etwas nütze?«

Hui Dsï sprach: »Er wäre ihm nichts mehr nütze.«

Dschuang Dsï sprach: »Daraus ergibt sich klar die Notwendigkeit des Unnötigen.«

Quelle:
Dschuang Dsï: Das wahre Buch vom südlichen Blütenland. Düsseldorf/Köln 1972, S. 281.
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