Berge

[102] Berge. Der Glaube, dass man auf Bergen dem Himmel näher stände, machte sie schon frühe bei vielen Völkern zum Gegenstande der Verehrung. So verehrten die Indier den Meru, die Perser den Albordi; so wurde Baal auf Höhen verehrt, so war bei den Griechen der Olymp Wohnsitz der Götter, so war bei den Juden der Ararat hochheilig, und wird noch jetzt von den Armeniern und Türken verehrt; so ist der Ramaberg (Adamspic) auf Ceylon, der Himalaja und der Caucasus noch verehrt, ja selbst in Deutschland wird der Brocken noch mit scheuer Ehrfurcht, wenigstens von dem Volke, betrachtet. Aus dieser alten, tiefgewurzelten Sitte entstand auch die Gewohnheit, Tempel und Kirchen auf erhöhten Plätzen anzulegen.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 102.
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