Compitalische Spiele

[145] Compitalische Spiele (Röm. Rel.), ein den Laren zu Ehren mit Spielen und Schmausereien auf Kreuzwegen gefeiertes Fest. Zugleich wurden zur Versöhnung des bösen weiblichen Dämons, der Mania, Honigkuchen, Mohn- und Zwiebel-Köpfe dargebracht. Alle Familien Roms hängten an diesem Feste so viele wollene Knäuel, als sie Sklaven hatten, und so viele wollene Puppen, als freie Personen im Hause waren, vor die Hausthüre, damit diese, statt der Menschen, der Mania zum Spielzeuge ihres Muthwillens dienen möchten. Man erzählte sich in späteren Zeiten, dass ursprünglich bei diesem Feste der Mania Kinder geopfert worden seien, welchem Gräuel der Consul Brutus durch Einführung der erwähnten Surrogate ein Ende gemacht habe.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 145.
Lizenz:
Faksimiles: