Danaïden

[157] Danaïden (Gr. M.), die fünfzig Töchter des ägyptischen Königs Danaus, welcher vor seinem Zwillingsbruder Aegyptus aus dem Vaterlande floh und sich in Argolis niederliess. Aegyptus hatte fünfzig Söhne, welche mit den D. vermählt werden sollten; ein Orakel hatte den Danaus vor dieser Verbindung gewarnt, desshalb entwich er, allein die fünfzig Söhne reisten den jungen Bräuten nach und wurden nun mit denselben verlobt, in der Hochzeitsnacht aber alle auf Befehl des grausamen Vaters ermordet; nur eine einzige, Hypermnestra, schonte ihres Verlobten, des Lynceus, und war ihm behülflich zur Flucht, wesshalb sie von ihrem Vater vor Gericht gestellt, hier aber freigesprochen wurde. - Die Grausamkeit der D. wurde nach ihrem Tode in der Unterwelt dadurch bestraft, dass sie Wasser in ein durchlöchertes Fass schöpfen mussten.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 157.
Lizenz:
Faksimiles: