Dschamanduga

[176] Dschamanduga (Tübet. M.), einer der acht schrecklichen Götter (Nadman-Dobschot), welche durch ihre Macht das Uebel verderben, die Welt beschützen, und somit von den Bekennern des Lamaismus eifrigst verehrt werden. D. ist ein Ausfluss des Gottes Monsuschari. Schagkiamuni, der oberste Gott, verwandelte ihn, indem er ihm die furchtbarste Gestalt gab, welche er erfinden konnte, damit er im Stande sei, den entsetzlichen Tschotschitschalba, den ungeheuersten aller bösen Dämonen, welcher die Welt immer verderben will, zu bekämpfen und zu besiegen. D. ist, nach dieser Bildung, blau von Farbe und ganz von Flammen umgeben, hat zehn Köpfe in drei Reihen, davon einer ein Stier-, einer ein Ziegenkopf, die übrigen verzerrte Menschengesichter, der letzte oberste aber ein schönes Jungfrauenhaupt ist, um seine göttliche Natur anzudeuten; zwanzig Arme tragen die schrecklichsten Marterwerkzeuge und unbekannte Waffen, mit zwanzig kralligen Füssen wühlt er in einem Haufen zermalmter Menschen.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 176.
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