Genn

[215] Genn, Dchen oder Dschin. (Orient. M.), Genien von grosser Macht, gewöhnlich überaus schön und ganz von menschlicher Gestalt, doch aus reinem Aether gebildet. Sie waren zu unendlicher Glückseligkeit, lange vor Adam schon, geschaffen, vermochten aber nicht, ihr Glück zu ertragen, und empörten sich mehrmals gegen Gott: dieser beschloss nunmehr, die Erde, welche früher ihr Wohnsitz war, durch Menschen zu bevölkern, und [215] Adam ging aus ihrem Schooss hervor; die Genien verehrten dieses Geschöpf des höchsten Herrn, doch Eblis, der stolzeste der G., und seine Freunde verweigerten die Anbetung, welche Gott für Adam haben wollte, desshalb wurden die Empörer in den Abgrund gestürzt, den Uebrigen aber ward das Reich Gennistan zum Aufenthalt angewiesen.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 215-216.
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