Priapus

Fig. 264: Priapus
Fig. 264: Priapus

[389] Priapus, (Gr. M.), Sohn des Bacchus und der Venus, nach der Sage der Einwohner von Lampsacus in Mysien. Die zürnende Juno berührte den Leib der schwangern Venus mit zauberischer Hand, so dass sie ein hässliches, mit unnatürlich grossen Zeugungstheilen versehenes Kind, den P., gebar. Die älteren Dichter kennen ihn nicht; Strabo (der um die Zeit Augusts lebte) sagt, erst die Neueren hätten ihn göttlicher Ehre gewürdigt. Er ist daher wahrscheinlich ursprünglich nur eine zu Lampsacus mit eigenthümlichen Zügen ausgestattete Gestalt des Bacchus, wurde aber als Gott ländlicher Fruchtbarkeit, besonders als Gartengott, verehrt, und seine Bilder trugen als Symbol der Fruchtbarkeit ein ungewöhnlich grossen Zeugungsglied. Eine Statue des P. im Museo Pio-Clementino im Vatican sehen wir hier nachgebildet. Er trägt Attribute des Pan, Weinlaub und alle Gattungen von Früchten.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 389.
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