Badestube

[220] 1. Eine alte Badestube gibt ein tüchtiges Bad. (Finn.)

Verhärtete Richter strafen am härtesten.

Dän.: Gamle badstuer give og godt bad.

Frz.: On peut prendre un bain salutaire dans une vieille étuve.


2. In den badtstuben vnd bei den schereren erferet man allezeit ettwas newes.Tappius, 17b; Sailer, 370; Lehmann, II, 279, 50.

Wenn auch selten viel Wahres.

Lat.: Lippis et tonsoribus notum.


3. Wer die Badestube hat, der braucht um den Quast nicht zu sorgen. (Russ.)


[Zusätze und Ergänzungen]

zu2.

Das Baden war im Mittelalter eine allgemeine Gewohnheit, und da nicht jeder in seinem Hause eine Badestube haben konnte, so gab es an jedem Orte öffentliche Badestellen, deren Besitzer oder Leiter der Bader hiess. Zu Ulm bestanden deren im Jahre 1489 nicht weniger als 198, Nürnberg besass deren bereits im 14. Jahrh. 12, Wien 29. In Breslau, welches damals 20-30000 Einwohner zählte, bestanden 12 Badestuben. (Vgl. Kriegk, Deutsches Bürgerthum im Mittelalter, Frankfurt a.M. 1871.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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