Friedberg

Nach Friedberg aufs hohe Schloss reiten.

Rührt wahrscheinlich von Konrad von Bemelberg's (genannt der kleine Hess, gest. 1564) Aufenthalt in Friedberg am Lech, beziehentlich von der Zeit her, wo dieses Städtchen (von 1541-45) ein Hauptwerbeplatz in Oberdeutschland war. Welcher Bursche jugendlichen Thatendrang in sich fühlte, welchen Knecht der Bauer streng und knapp hielt, der ritt nach Friedberg aufs hohe Schloss. Die Nähe des volk- und gewerbreichen Augsburg bot jederzeit Gelegenheit, das den Aeltern oder dem Dienstherrn entführte Ross an den Mann zu bringen und mit dem Erlöse den beiden Forderungen nachzukommen, welche damals an jeden zu werbenden Landsknecht gestellt wurden: sich selbst auszurüsten und bei der Anwerbung den Besitz einigen Geldes nachzuweisen. (Vgl. E. Volger, Der Landsknechtoberst Konrat von Bemelberg, Nördlingen 1870, S. 88.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 1281.
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