Mastbaum

1. Viele Mastbäume machen noch keinen Wald.Altmann V, 83.


2. Was ein Mastbaum werden soll, daraus muss man keine Schwefelhölzer schnitzen (spalten).Sprichwörtergarten, 81.

Das englische Gesetz bekleidet den Marineingenieur mit dem Rechte, die Bäume in den Privatforsten, deren Gestalt und Wuchs Vorzügliches verspricht, mit dem Staatssiegel zu bezeichnen. Das Gesetz betrachtet es als ein Verbrechen, die künftigen Riesen in den Forsten der gemeinen Axt zu überliefern, die aus demselben Scheite für unsere Kamine oder Schwefelhölzer macht. »Auch auf dem Gebiete des Geistes«, sagt F. Arago, »gibt es ausserordentliche Organisationen und Kräfte, die zu der von der Natur ihnen bestimmten Grösse nicht gelangen, wenn man sie der kaufmännischen Operation des regelrechten Schnittes unterwirft, die das Land daher, sobald sie sich zu offenbaren beginnen, ebenfalls mit seinem Siegel bezeichnen, durch seinen vorsorglichen Schutz sichern, ihnen freie und vollständige Entwickelung bieten, und nicht zugeben sollte, dass man ohne Nothwendigkeit sie abnutze und zu den alltäglichsten Geschäften verwende.«

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 494.
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