Weisat

* Ins Weisat gehn. (Oberösterreich.) – Baumgarten.

Unter Weisat versteht man ein kleines noch übliches Geschenk, welches die Gevatterin am dritten Tage nach der Taufe der Wöchnerin, meist persönlich, überbringt. Hier und da heisst es auch das Vorweisat, weil nach zwölf Wochen ein etwas grösseres Geschenk, das eigentliche Weisat, erfolgt; zugleich wird dem Pathenkinde etwas Geld in die Göd'n- oder Krösenbüchse, eine rundliche Büchse aus Holz, meist bunt bemalt, gelegt. Weisat, das Weisende; dem Zins- oder Lehnsherrn weisen, hiess einst, nach Schmeller, ihm zur bestimmten Zeit eine bestimmte kleine Gabe bringen.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 125.
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