Befallen

[788] Befallen, verb. irreg. act. S. Fallen. 1) Eigentlich, auf etwas fallen, in welcher Bedeutung es aber nur selten und auch alsdann nur im Passivo gebraucht wird. Von Steinen, oder mit Steinen befallen seyn oder werden, von herab gefallenen Steinen bedeckt werden. Das Feld ist mit Schnee befallen. 2) Figürlich, in welcher Bedeutung es aber nur von Sachen gebraucht wird, die man als ein Übel ansiehet. Es hat ihn eine Krankheit befallen. Mit, oder besser von einer Krankheit befallen werden. Furcht und Entsetzen möchte einen ehrlichen Mann darüber befallen.

Anm. Schon Ottfried sagt: sie alle tod bifalta, sie alle befiel der Tod. Das Englische to befall wird in noch weiterer Bedeutung für widerfahren gebraucht. In Niedersachsen und Hollstein ist dieses Verbum auch als ein Neutrum üblich: er befiel mit einer Krankheit.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 788.
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