Bequemen

[854] Bequêmen, verb. reg. act. bequem machen. 1. * Eigentlich, bequem, geschickt zu etwas machen. Ein Zimmer zur Wohnung bequemen. Dieser Gebrauch ist im Hochdeutschen veraltet, wo man es, 2. nur figürlich, und zwar als ein Reciprocum braucht. 1) Sich einer Sache gemäß bezeigen. Sich nach der Zeit bequemen. Er bequemte sich nach meinem Willen. Sich unter eines Gewalt bequemen. Die Wortfügung mit der dritten Endung: bequemen sie sich der Gewohnheit, Gottsch. Ich will mich ihrer Art in jedem Stück bequemen, ebend. ist Oberdeutsch. 2) Den Absichten eines Höhern oder Stärkern gemäß handeln. Er will sich noch nicht bequemen. Er hat sich endlich bequemet. Er bequemet sich zu allem.


Wer – – den Sünden

Der Fürsten sich bequemt, ein Rauchwerk anzuzünden,

Dusch.


Anm. Das Verbum biqueman, welches bey dem Kero vorkommt, gehöret nicht hierher, sondern bedeutet sich zutragen, dergleichen Bedeutung das Nieders. bikamen noch hat.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 854.
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